Archive for April, 2012

Grass setzt weitere „Duftmarken“


27 Apr

www.steidlville.comGünter Grass hat’s schon wieder getan: Er lässt sich das Dichten einfach nicht verbieten! Diesmal hat er “Duftmarken” gesetzt. Sein Göttinger Verleger, Gerhard Steidl, kam nämlich auf die Idee, ein Parfüm herstellen zu lassen, das nach nichts anderem als nach Büchern und Papier duftet.

Für den 61-Jährigen ist das Büchermachen ein sinnliches Erlebnis. „Der Geruch eines frischen Buchs ist betörend wie ein Rauschmittel“, sagt Steidl. „Ja, dieser Duft ist dein Parfüm“, bemerkt der US-Fotograf Robert Frank in einem Dokumentarfilm über Steidl, als ihn der Verleger an einem neuen Bildband schnuppern lässt. Wegen dieser Szene regte das britische Lifestyle-Magazin „Wallpaper“ das gemeinsame Projekt an.

www.steidlville.comUnd weil in der Göttinger Provinz nicht viel los ist (der Verfasser dieser Zeilen spricht aus Erfahrung), wurde fürs Produktdesign kein geringerer als Karl Lagerfeld angeworben und fürs Werbetextchen auf der Packung war Günter Grass zuständig. Er steht damit in durchaus ehrenwerter Tradition: der Dichter Frank Wedekind stand einst als Werbechef bei Julius Maggi unter Vertrag. Kostprobe:

»Vater, mein Vater! Ich werd nicht Soldat! Dieweil man bei der Infanterie nicht Maggi-Suppe hat!« – »Söhnchen, mein Söhnchen! Kommst Du erst zu den Truppen, So isst man dort auch längst nur Maggis Fleischkonservensuppen.«

Das Duftdesign besorgte der Berliner Parfümeur Geza Schön. Nun hat der Duft der Bücher wirklich etwas. Der Verfasser dieser Zeilen gibt zu, selbst Schnüffler zu sein und seine Buchschätze durchaus auch zu beschnuppern. Doch wenn wir ehrlich sind: Das Wort, das dieses Geruchserlebnis am besten beschreibt, ist am ehesten “muffig”. Der Göttinger Verleger veranlasste darum auch den Duftkreateur, noch Moschus und Osmanthus unters Odeur zu mixen zwecks des Wohlgeruchs. Ach, ginge das doch auch bei Lyrik!

Designmesse in Mailand – Parfüm mit Bücherduft – Karl Lagerfeld gestaltete Flakon – Aus aller Welt – Hamburger Abendblatt

Email-Panne: Englische Versicherung entlässt alle Mitarbeiter


26 Apr

565408_web_R_B_by_Wolfgang Dirscherl_Gerd Altmann_pixelio.deMehr als 1.300 Mitarbeiter der Investment-Tochter der britischen Versicherung Aviva sind am vergangenen Freitag gleichzeitig entlassen worden. Erschrockenes Schweigen soll, so berichtet die englische Zeitung Telegraph, unter den Empfängern jenes “unsympathischen Memo” geherrscht haben, das eigentlich nur an einen einzigen von ihnen gehen sollte. Spiegel Online hat herausgefunden,

die Personalabteilung bemerkte erst 25 Minuten später das Versand-Versehen und schickte flugs eine weitere E-Mail hinterher, um sich zu entschuldigen. „Ich glaube nicht, dass irgendeiner unserer Mitarbeiter es für etwas anderes als einen Fehler gehalten hat. Das ist den Leuten ziemlich schnell klar geworden“, sagte Firmensprecher Paul Lockwood, „manchmal gehen einfach Dinge schief.“

Aviva ist der sechstgrößte Versicherungskonzern der Welt. Deren Investment-Tochtergesellschaft will insgesamt 160 Stellen streichen, das sind rund ein Achtel aller Jobs weltweit. Die Email-Kündigung endete auf die feine englische Art:

„I would like to take this opportunity to thank you and wish you all the best for the future.“

Aviva sacks more than 1,300 workers by mistake – Telegraph

Duden und Wikipedia: Schweigen im Walde?


25 Apr
Goethe oder Ganghofer?

Merkwürdig, was man zu lesen bekommt, wenn man im Duden Bd. 12 („Zitate und Aussprüche“) das „Schweigen im Walde“ nachschlägt. Dort ist zu lesen (S.474):

Einer der vielen früher oft gelesenen, meist von Liebes- und Gebirgsromantik bestimmten Romane des bayrischen Schriftstellers Ludwig Ganghofer (1855-1920) trägt diesen Titel. Der Roman wurde, wie auch viele andere Ganghoferromane, mehrfach verfilmt. Der Titel hat sich verselbstständigt und ist in den allgemeinen Sprachgebrauch eingegangen. (…)

Merkwürdig, denn der locus communis zum schweigenden Walde ist doch nun nicht gerade Ganghofer, sondern derjenige, der ohnehin als größter Zitatelieferant deutscher Zunge herhalten muss: Johann Wolfgang Goethe (die Abbildung zeigt denn auch den Dichterfürsten und nicht den Ganghofer). In seinem immerhin bekanntesten Gedicht „Ein Gleiches“, das gerne auch unter dem Titel „Wandrers Nachtlied“ erwähnt wird, reimte Goethe:

Über allen Gipfeln Ist Ruh,
In allen Wipfeln
Spürest du
Kaum einen Hauch;
Die Vögelein schweigen im Walde.
Warte nur, balde
Ruhest du auch.

Ludwig Ganghofer hat sich hier offenbar selbst schon eines, seinen LeserInnen vermutlich nur zu bekannten Zitates bedient, mit dem er seinen Roman überschrieb. Wie kommt nun die Duden-Redaktion, die ihren Goethe doch nun auch kennen sollte, dazu, das berühmte Zitat dem bajuwarischen Dichter in den Mund zu legen? Ein Verdacht keimt auf: Man hat in der Dudenredaktion bei Wikipedia nachgeschlagen. Denn unter dem dortigen Lemma „Schweigen im Walde“ wird ausschließlich auf die Verfilmungen des Ganghofer-Stoffes, nicht aber aufs Goethe-Original verwiesen. Es könnte natürlich ebenso gut sein, dass die Wikipedianer sich beim Duden kundig gemacht und darum der Fehlinformation aufgesessen wären. Indes, Wikipedia weiß es besser als der Duden. Denn unter dem Artikel „Wandrers Nachtlied“ wird die Genese des wirklichen Gedichts dieses Titels beschrieben, und das lautet nochmals anders:

Wandrers Nachtlied
Der du von dem Himmel bist,
Alle Freud und Schmerzen stillest,
Den, der doppelt elend ist,
Doppelt mit Erquickung füllest;
Ach, ich bin des Treibens müde!
Was soll all die Qual und Lust?
Süßer Friede,
Komm, ach komm in meine Brust!

Goethe-Ausgabe letzter Hand
Goethe-Ausgabe letzter Hand

Fälschlicherweise wird gerne das Gedicht mit dem Anfangsvers „Über allen Gipfeln ist Ruh“ unter dem Titel „Wandrers Nachtlied“ zitiert. Das hat mit einer editorischen Entscheidung bei der Goethe-Gesamtausgabe „letzter Hand“ zu tun: Dort stand das Gedicht mit dem „schweigen im Walde“ nämlich auf der gleichen Seite wie „Wandrers Nachtlied“ und fand sich überschrieben mit „Ein Gleiches“. Pragmatisch wird dieser Titel interpretiert im Sinne von: „Noch ein weiteres Nachtlied des Wanderers“. GermanistInnen und GoethianerInnen hingegen lesen den Titel eher als Verweis auf das Gleichnishafte und auf die Parallelität zwischen Naturerleben und geistigem Erleben.

Intrikat wurde die Frage nach dem „Nachtlied“, als Thilo Sarrazin seine Auffassung vom Untergang des germanischen Abendlandes unter anderem damit begründete, dass in weiten Bevölkerungsteilen Goethes Gedicht „Wandrers Nachtlied“ nicht mehr bekannt sei. In der ARD-Talkshow von Moderator Frank Plasberg danach befragt, sagte Sarrazin aus dem Gedächtnis aber nicht das echte Gedicht, sondern stattdessen „Ein Gleiches“ auf. Dem Duden wie Thilo Sarrazin möchte man entgegenhalten: Wenn du geschweigen hättest …

Deutscher Bundestag: Email versagt


24 Apr
Foto: Gerd Altmann_pixelio.de
Foto: Gerd Altmann_pixelio.de

Von wegen Information Overload: Heute um 11:30 Uhr hat sich das Email-System des Deutschen Bundestags aufgrund von Hardware-Problemen in eine längere Sitzungspause verabschiedet. Diejenigen unter den deutschen Volksvertretern, die das Kommunizieren partout nicht lassen konnten, sahen sich auf ganz altmodische Fernmeldewege zurückgeworfen. Der liberale Bundestagsabgeordnete Patrick Kurth twittert:

„Heute feiert aus technischen Gründen im Bundestag herkömmliche Datenübermittlung Wiederauferstehung: Fax, Morsen, Botengang – aber keine Mails!“

Bereits vor drei Monaten hatte der Bundestag große Email-Probleme. Damals hatte die Mitarbeiterin einer Abgeordneten von Bündnis90/Die Grünen in ihrem Emailprogramm versehentlich auf “alle antworten” geklickt und dadurch eine Spamflut ausgelöst.

Laut Bundestagssprecher ist noch unklar, bis wann der Fehler behoben sein wird. Derweil hat die Fraktion der Linken einen passenden Antrag eingebracht:

„Internetfähige Computer gehören zum soziokulturellen Existenzminimum“.

Demnach liegen die deutschen Abgeordneten momentan unterm Existenzminium.

E-Mail-Ausfall im Bundestag: „Bitte schicken Sie uns ein Fax“ – SPIEGEL ONLINE

Wenn "Aktenzeichen XY … ungelöst" Realität wird


24 Apr

Aktenzeichen_XY_Log_svgVon wegen “augmented reality”: Die vorgespielte Handlung im Fernsehen kann zur bösen Wirklichkeit werden. So erging es einem Schauspieler, der in der ZDF-Kriminalreihe “Aktenzeichen xy … ungelöst” einen Bösewicht gespielt hatte. Er wurde nun in Stuttgart von einem Passanten für einen echten Kriminellen gehalten und von der Polizei festgehalten.

Aaron Defant, Jahrgang 1983, spielte bei “Marienhof” und in Filmen wie “Blond bringt nix” mit. In Stuttgart wollte Defant im Theater die Dramatisierung von Kafkas “Die Verwandlung” ansehen. Doch er selbst hatte sich wohl nicht genug verwandelt. Im März nämlich hatte er einen Juwelendieb für die ZDF-Reihe “Aktenzeichen XY … ungelöst” verkörpert, und dies wurde ihm nun zum Verhängnis. Ein ZDF-Zuschauer erkannte Defant, hielt ihn aber für den echten Juwelenräuber und verständigte die Polizei:

Gegen 20.30 Uhr standen zwei Polizisten hinter ihm, hielten ihn fest, verlangten seinen Ausweis. „Im ersten Moment dachte ich, es hätte was mit Stuttgart 21 zu tun, weil ich direkt am Bauzaun stand“, sagt der 29-Jährige. Aber dem umstrittenen Bahnhofsumbau galt das Interesse der Polizei nicht, sondern seinem Job.

Nach der Feststellung der Personalien war dieser Fall “gelöst”. Der echte Juwelendieb hingegen ist immer noch nicht gefasst, wiewohl die Polizei “derzeit noch Dutzenden Hinweisen aus dem gesamten Bundesgebiet” nachgehe.

Verwechslung nach „Aktenzeichen XY … ungelöst“: So gut wie echt – SPIEGEL ONLINE

Art Cologne: Von wegen Postmedienzeitalter


23 Apr

Gestern ging in Köln die Art Cologne zu Ende, die „größte deutsche Kunstmesse“, wie Journalisten das dann gerne nennen. Und hier im weitläufigen Kölner Messegelände, in dem die kreative Avantguarde sich präsentiert, müsste doch jene These vom Postmedienzeitalter sich beweisen, die insbesondere in der Kunstwissenschaft ihren Ausgang genommen hat. Doch weit gefehlt: Es flimmerte, rauschte, fiepte und klapperte, was der mediale Zeitgeist nur hergab.

Der österreichische Künstler Albert Mayr installiert alles, was nur irgendwie nach Medien aussieht: Bildschirme, Mikrophone, Stative, Lautsprecher, alle werden ihrer eigentlichen medialen Funktion beraubt und auf ihre dekorative Funktion reduziert. Die TV-Installation von Edward und Nancy Kienholz zeigen die Vergangenheit einer Zukunft, den Monitor von gestern, mit dem man sich einst die Zukunft vorstellte:

Kein Wunder, dass die Kölner Kunsthochschule für Medien ihre eigene Abteilung auf der Art Cologne hatte. Es wird wohl noch eine Zeit dauern, bis aus der Einreichung eine Kunsthochschule für Postmedien werden wird.

 

 

In 80 Fehlern um die “Welt”


20 Apr

Wenn JournalistInnen Zahlen verwenden, ist stets größte Vorsicht angebracht: In den allermeisten Fällen, in denen in Zeitungen und Fernsehnachrichten mit Zahlen jongliert wird, sind die Angaben falsch, missverständlich oder unvollständig. Das gilt im übrigen auch für sogenannte Qualitätsmedien. Überraschend war aber doch die Anzahl an Fehlern, die mir begegneten, als mir eine nette Bahn-Bedienstete im ICE eine Ausgabe von “Die Welt aktuell” in die Hand drückte. Da fand ich beispielsweise folgendes:

Welt-Statistik02

Nichts lieben Zeitungsjournalisten mehr als Zahlen. Wahlergebnisse, Statistiken, Meinungsumfragen, der Prozentsatz der Ostdeutschen mit krummen Füßen, Gewichte und Maße insbesondere von Frauenleibern, die Länge männlicher Geschlechtsteile, die jährlichen Durchschnittszahlen von Geschlechtsverkehren, Mordtaten oder dem Verzehr von Sacherschnittchen außerhalb Wiens und die kommagenaue Bezifferung des Elends der Welt, all das entnehmen wir täglich der Zeitung.

(mehr …)

Parfüm duftet nach frischem MacBook


20 Apr

MacBookwhiteManchmal kann man seinen Computer ja wirklich nicht mehr riechen. Dass es aber den umgekehrten Fall auch gibt, überrascht dann doch: In Australien stellt ein Parfüm-Hersteller ein Duftwasser her, dass den Geruch eines frisch ausgepackten MacBooks verströmt:

Frei verkauft wird dieses Apple-Parfüm aber nicht, sondern wurde eigens für eine Kunst-Ausstellung zusammengestellt. Wie das US-Unternehmen ‚Air Aroma‚ auf seinem Firmenblog schreibt, sei das dreiköpfige Künstlerkollektiv namens "Greatest Hits" aus dem australischen Melbourne an den Parfümhersteller mit dieser Idee vor einigen Monaten herangetreten. Gavin Bell, Jarrah de Kuijer und Simon McGlinn wollten einen einzigartigen Duft kreieren, Anlass ist eine übermorgen beginnende Ausstellung.

Die Ausstellung, die am heutigen Tag in Melbourne beginnt, trägt den Titel "De facto Standard". Die Herstellung des Parfüms war nicht ganz so einfach:

Man habe dafür zunächst Proben aus Südfrankreich bestellt, genauer gesagt waren es die Duftnoten Klebstoff, Plastik, Gummi und Papier. Diese Bestandteile setzten die Parfüm-Designer dann ein, um eine ganze Reihe an "unverkennbaren Duft-Mischungen" herzustellen. Verglichen wurden die Düfte natürlich im "Feldversuch", also beim Öffnen einer MacBook-Pro-Verpackung.

Pech für Mac-Fans: Das Duftwasser wird übrigens nicht im freien Verkauf erhältlich sein.

Parfümhersteller entwickelt MacBook-Pro-Duft – WinFuture.de

Pulitzer: Wenn Preise nicht vergeben werden


19 Apr

PulitzerDie schönsten Journalistenpreise sind die, die nicht vergeben werden. Nicht, dass Journalistenpreise nicht auch ihre Meriten hätten: Sie dienen JournalistInnen, freien zumal, als Werkzeug des Selbstmarketings, erhöhen mitunter die Reputation oder die Glaubwürdigkeit, was im Journalismus eine klingende Münze ist (wenn es denn die richtigen Preise sind), und können zum Amüsement beitragen, wenn die Preisverleihungen in amüsantem Rahmen stattfinden. Auch der Autor dieser Zeilen hat die ein oder andere journalistische Auszeichnung ergattert und geht selbstverständlich (denn Klingeln gehört zum Geschäft) damit hausieren. Dennoch ist es eine nicht nur klammheimliche Freude, wenn Journalistenpreise einmal nicht vergeben werden, weil die Jury die Einreichungen schlicht für nicht preiswürdig hält. Denn dies spricht dann doch für die Ernsthaftigkeit, mit der die JurorInnen ans Werke gehen und dafür, dass sie ihre Tätigkeit noch anders verstehen als im Dienste etwaiger Selbst- oder Fremd-PR.

So geschehen bei einem der (wenn nicht: dem) renommiertesten Journalistenpreis weltweit, nämlich dem Pulitzerpreis. Keinen Roman fanden die JurorInnen des Pulitzerpreises für würdig, und auch die Leitartikler der Vereinigten Staaten gingen in diesem Jahr leer aus. “No award” hieß es in der Kategorie Belletristik zuletzt im Jahr 1977.

Der Pulitzerpreis ist benannt nach dem Verleger und Zeitungsmogul, Joseph Pulitzer, selbst eine nicht unumstrittene Person der Pressegeschichte. Er gilt als Erfinder der “yellow press”, wie der Sensationsjournalismus im Englischen genannt wird. Mit seinem Testament stiftete er zwei Millionen Dollar zur Gründung einer “school of journalism” und eines Journalistenpreises. Ein Jahr nach seinem Tod im Jahr 1912 wurde an der New Yorker Columbia University die journalistische Fakultät gegründet. Dort wird auch seit 1917 der Pulitzerpreis vergeben.

Der Rechtstaat in Zeiten des ZDF-Morgenmagazins


18 Apr

Der französische Soziologe Pierre Bordieu unterstellte den Redakteuren unserer Fernsehanstalten eine zutiefst kleinbürgerliche Moral. Wie sich die äußert und in welch reaktionären Tiefen diese landen kann, dafür ist heute das ZDF-Morgenmagazin ein Beispiel. Da äußert der Interims-Moderator des “MoMa”: Es sei schon bizarr, es sei keine Tat aufzuklären, kein Täter zu überführen, und trotzdem würde jetzt in Norwegen dem Attentäter Breivik der Prozess gemacht und ihm ein Forum für seine Ansichten geboten.

Was ist daran denn eigentlich bizarr? Jeder “mutmaßliche” Täter hat das Recht auf einen fairen Prozess. Jeder Angeklagte hat das Recht, sich zu vertreten, seine Meinung zu äußern und seine Taten zu rechtfertigen – egal wie wirr seine Ansichten oder wie schlimm seine Taten sind. Im dazugehörigen Beitrag des ZDF darf diese Ansicht gerade mal eine norwegische Interviewpartnerin äußern. Die ZDF-Journalisten möchten in ihren proprietären Ansichten von Rechtstaatlichkeit nicht so weit gehen.

Anti-Medien-Blog

Die journalistische Notfallpraxis im Web von Hektor Haarkötter