Der Rechtstaat in Zeiten des ZDF-Morgenmagazins

18 Apr

Der französische Soziologe Pierre Bordieu unterstellte den Redakteuren unserer Fernsehanstalten eine zutiefst kleinbürgerliche Moral. Wie sich die äußert und in welch reaktionären Tiefen diese landen kann, dafür ist heute das ZDF-Morgenmagazin ein Beispiel. Da äußert der Interims-Moderator des “MoMa”: Es sei schon bizarr, es sei keine Tat aufzuklären, kein Täter zu überführen, und trotzdem würde jetzt in Norwegen dem Attentäter Breivik der Prozess gemacht und ihm ein Forum für seine Ansichten geboten.

Was ist daran denn eigentlich bizarr? Jeder “mutmaßliche” Täter hat das Recht auf einen fairen Prozess. Jeder Angeklagte hat das Recht, sich zu vertreten, seine Meinung zu äußern und seine Taten zu rechtfertigen – egal wie wirr seine Ansichten oder wie schlimm seine Taten sind. Im dazugehörigen Beitrag des ZDF darf diese Ansicht gerade mal eine norwegische Interviewpartnerin äußern. Die ZDF-Journalisten möchten in ihren proprietären Ansichten von Rechtstaatlichkeit nicht so weit gehen.

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Die journalistische Notfallpraxis im Web von Hektor Haarkötter