Archive for Mai 27th, 2010

Google stoppt Streetview-Autos


27 Mai

Das Abfotografieren kompletter urbaner Landschaften, das der US-amerikanische Internet-Konzern Google euphemistisch „Streetview“ nennt, ist vorerst gestoppt. Als Grund gibt Google die „versehentlich“ über WLan-Netze aufgezeichneten Daten an. Zuvor hatte die deutsche Verbraucherministerin Ilse Aigner verkündet, dass der Dienst Streetview in Deutschland wegen der vielen Proteste und Klagen wohl nicht vor 2011 online gehen kann. Der Branchendienst Meedia weiß noch mehr:

Der Widerstand gegen Google Streetview aus den Reihen der Politik war schon vor der peinlichen Daten-Panne enorm und hat nun nochmals zugenommen. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte Google eine Frist gesetzt, in der er eine Äußerung zu den Daten-Speicherungen erwartet. Google-Sprecher Kay Oberbeck sagte den Stuttgarter Nachrichten, die Stilllegung der Streetview-Autos sei keine Reaktion auf das Ultimatum des bayerischen Innenministers. Der Streetview-Stopp erfolge weltweit, weil Google die Daten-Panne untersuchen und das Vertrauen der Nutzer zurückgewinnen wolle. Laut Google-Sprecher Oberbeck wurde der Streetview-Stopp bereits vor zwölf Tagen im Google-Blog kommuniziert.

Liest man in dem genannten Blog der Fa. Google nach, erfährt man, Google habe die aufgezeichneten Daten in keinem Google-Produkt verwendet („we never used that data in any Google products“). Das ist allerdings eine sehr weiche Formulierung: Schon zuvor bemängelten ja deutsche Datenschützer, es handle sich bei Streetview um eine Vorratsdatenspeicherung, deren zukünftige Zwecke noch gar nicht bekannt seien und die womöglich einst ökonomisch für Google höchst bedeutsam sein könnten.

Meedia: Google stoppt Streetview weltweit

Erster Mensch mit Computervirus infiziert


27 Mai

Dass der Mensch auf den Wurm gekommen ist, beispielsweise auf den Bücherwurm, wurde andernorts schon ausführlich beschrieben. Nun aber ist der Wissenschaft ein neuer Coup gelungen. Computerviren sind nicht länger auf Computer beschränkt: Der erste Mensch, ausgerechnet ein Forscher der Universität von „Reading“, hat sich mit einem solchen Erreger infiziert:

In Großbritannien, an der Universität von Reading, hat sich Dr.Mark Gasson den Titel als „erster Mensch, der mit einem Computer-Virus infiziert ist“ verschafft. Dazu hat sich Gasson einen überarbeiteten RFID-Chip in die Hand implantiert, wie er sonst zur Identifizierung von Tieren verwendet wird. Im Code des Chips hatte er einen Virus eingebaut. Das RFID-Implantat des Forschers aus der Cybernetic Intelligence Research Group war mit Lesegeräten verbunden, die an Zugängen an Universitätsräumen installiert bzw. in seinem Mobil-Telehon eingebaut sind. Zudem war es – wie bei den mit RFID-Tags bestückten Tieren – möglich, ihn anhand des Implantats zu identifizieren, zu orten und seine Wege zu verfolgen. 

Dem Wissenschaftler gelang es auch, den Virus weiterzugeben und RFID-Lesegeräte zu infizieren:

Der infizierte Chip steckte das Hauptsystem an, das mit ihm kommunizierte. Wären noch andere Geräte mit dem System verbunden, hätte sich der Virus auch dorthin übertragen.

Der menschliche Computervirus ist also auch ansteckend.

Telepolis mnews: Erster Mensch mit Computervirus infiziert

Anti-Medien-Blog

Die journalistische Notfallpraxis im Web von Hektor Haarkötter