Google stoppt Streetview-Autos

27 Mai

Das Abfotografieren kompletter urbaner Landschaften, das der US-amerikanische Internet-Konzern Google euphemistisch „Streetview“ nennt, ist vorerst gestoppt. Als Grund gibt Google die „versehentlich“ über WLan-Netze aufgezeichneten Daten an. Zuvor hatte die deutsche Verbraucherministerin Ilse Aigner verkündet, dass der Dienst Streetview in Deutschland wegen der vielen Proteste und Klagen wohl nicht vor 2011 online gehen kann. Der Branchendienst Meedia weiß noch mehr:

Der Widerstand gegen Google Streetview aus den Reihen der Politik war schon vor der peinlichen Daten-Panne enorm und hat nun nochmals zugenommen. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte Google eine Frist gesetzt, in der er eine Äußerung zu den Daten-Speicherungen erwartet. Google-Sprecher Kay Oberbeck sagte den Stuttgarter Nachrichten, die Stilllegung der Streetview-Autos sei keine Reaktion auf das Ultimatum des bayerischen Innenministers. Der Streetview-Stopp erfolge weltweit, weil Google die Daten-Panne untersuchen und das Vertrauen der Nutzer zurückgewinnen wolle. Laut Google-Sprecher Oberbeck wurde der Streetview-Stopp bereits vor zwölf Tagen im Google-Blog kommuniziert.

Liest man in dem genannten Blog der Fa. Google nach, erfährt man, Google habe die aufgezeichneten Daten in keinem Google-Produkt verwendet („we never used that data in any Google products“). Das ist allerdings eine sehr weiche Formulierung: Schon zuvor bemängelten ja deutsche Datenschützer, es handle sich bei Streetview um eine Vorratsdatenspeicherung, deren zukünftige Zwecke noch gar nicht bekannt seien und die womöglich einst ökonomisch für Google höchst bedeutsam sein könnten.

Meedia: Google stoppt Streetview weltweit

Weiterflüstern ...Share on Facebook0Tweet about this on TwitterShare on Google+0Share on Tumblr0Email this to someonePrint this page

Leave a Reply

Loading Facebook Comments ...

Anti-Medien-Blog

Die journalistische Notfallpraxis im Web von Hektor Haarkötter