Archive for Juni 21st, 2010

War Bischof Mixa berufen?


21 Jun

Priesterweih Mein Gott! Als Zeitungsleser dürfte der Liebe Gott momentan nicht wirklich Freude haben. Was man nicht dieser Tage alles von katholischen Geistlichen, insonderheit den kürzlich zurückgetretenen Augsburger Bischof Mixa lesen muss:

Nicht nur die angeblichen sexuellen Übergriffe, auch der offenbar massive Alkoholabusus des Ex-Bischofs kommen in der Akte zur Sprache. Demnach wird Mixa als sogenannter „Spiegeltrinker“ bezeichnet, der seinen Alkoholpegel über den Tag hinweg halten müsse. Als „vor dem Hintergrund der Krankheit sogar erklärbar“ bezeichnet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ den Gedächtnisverlust Mixas in Sachen Gewaltexzesse gegen Kinder.

Eine Frage drängt sich mir so sehr auf, dass sie bisher noch kein Journalist öffentlich gestellt hat: Bischof zu sein, ist ja nicht irgend ein Job, sondern es ist eine Berufung. Auf der Website des Bistums Speyer ist zu lesen:

Man erfindet sich nicht eine Berufung, man empfängt sie. Von Gott.

Gott hat eine Idee für dich.
Du bist ihm wichtig.
Und er möchte, daß dein Leben gelingt.
Für ihn bist du nicht irgendwer, sondern jemand Besonderes.
Deine Aufgabe ist es, diesen Weg für dich zu entdecken und ihn dann auch zu gehen.
Das ist eine spannende Sache, schließlich geht’s um dein Leben.
Du hast die Chance, etwas Großartiges daraus zu machen!

Nun frage ich mich: Wenn Bischof Mixa zu seinem Amt von Gott berufen war, wie konnte das alles geschehen? Hat Gott sich womöglich bei der Berufung geirrt? Oder war Mixa gar nicht berufen? Wie hat er dann ein solch hohes Amt erringen können? Dieser Blog hat ja einige religiös vorgebildete Menschen — ich bitte Sie um Antworten!

Neue Missbrauchsvorwürfe: Mixa soll Bistum Augsburg verlassen – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Panorama

Kölner Stadtanzeiger: Der Druck wächst


21 Jun

Der Druck wächst. Aber vielleicht nicht der Druck innerhalb der FDP, wie der Kölner Stadtanzeiger heute behauptet, sondern der Druck im Kessel jener Dampfmaschine, die einige Redakteure statt eines Gehirns im Oberstübchen haben. Wie sonst könnte in der Kölner Gazette folgendes zu lesen sein:

Kritik an Guido Westerwelles Doppelrolle in Hessen

Der Mann hat zwar alles mögliche, zum Beispiel (wie man in Köln sagt) den Ratsch im Kappes, aber eine Doppelrolle in Hessen ist von Herrn Westerwelle bislang nicht bekannt.

Defizite nicht nur monetär


21 Jun

_Stadtanzeiger_Defizit Wenn Journalisten, wie zum Beispiel die vom Kölner Stadtanzeiger, rechnen sollen, wird aus höherer Mathematik gerne niedere. Am Wochenende berichtete das Blatt unter der Überschrift „Die Stadt Köln – ein armer Milliardär“ über das angebliche Haushaltsdefizit der Stadt. Aber wie so oft bei der Lektüre dieser Zeitung muss der Leser vor allem eines, nämlich sich wundern. Da ist beispielsweise in der Unterüberschrift zu lesen:

Finanzloch: Im Etat fehlen 464 Millionen Euro

In der direkt daneben stehenden Grafik ist eine einfache Einnahme-Ausgaben-Rechnung abgedruckt. Demnach stehen städtischen Einnahmen in Höhe 3,084 Mrd. Euro Ausgaben in Höhe von 3,186 Mrd. Euro gegenüber. Das macht summa summarum ein Minus von 102 Mio. Euro. Das ist eine erhebliche Menge Geld, die da dem Stadtsäckel fehlt. Aber es sind bei weitem nicht die 464 Mio. Euro, die der Stadtanzeiger behauptet. Sollte es sein, dass sich da irgend jemand verrechnet hat?

Anti-Medien-Blog

Die journalistische Notfallpraxis im Web von Hektor Haarkötter