Wenn Journalisten, wie zum Beispiel die vom Kölner Stadtanzeiger, rechnen sollen, wird aus höherer Mathematik gerne niedere. Am Wochenende berichtete das Blatt unter der Überschrift „Die Stadt Köln – ein armer Milliardär“ über das angebliche Haushaltsdefizit der Stadt. Aber wie so oft bei der Lektüre dieser Zeitung muss der Leser vor allem eines, nämlich sich wundern. Da ist beispielsweise in der Unterüberschrift zu lesen:
Finanzloch: Im Etat fehlen 464 Millionen Euro
In der direkt daneben stehenden Grafik ist eine einfache Einnahme-Ausgaben-Rechnung abgedruckt. Demnach stehen städtischen Einnahmen in Höhe 3,084 Mrd. Euro Ausgaben in Höhe von 3,186 Mrd. Euro gegenüber. Das macht summa summarum ein Minus von 102 Mio. Euro. Das ist eine erhebliche Menge Geld, die da dem Stadtsäckel fehlt. Aber es sind bei weitem nicht die 464 Mio. Euro, die der Stadtanzeiger behauptet. Sollte es sein, dass sich da irgend jemand verrechnet hat?