Archive for März 24th, 2009

Die Kluft zwischen Sprache und Wirklichkeit


24 Mrz

„Die Kluft künftig überwinden“ überschreibt der Kölner Stadtanzeiger heute einen Artikel in seinem gewohnt dürftigen „Kultur“-Teil. Darin wird eine Diskussion Kölner Kulturschaffender zur „Archiv-Katastrophe“ aufgezeichnet. Unter anderem wird gefordert, die Kluft „zwischen der Kultur in Köln und den dafür Verantwortlichen“ zu überwinden. Dem Stadtanzeiger sei allerdings geraten, vorerst die Kluft zwischen sich und der deutschen Sprache zu überwinden. Heißt es doch nur wenige Zeilen weiter:

„Ein unabhängiger Gutachter müsse das gesamte Verfahrung (sic!) der Bergung und Wieder-Zusammenführung der Archivalien überwachen“.

Andere Zeitungen leisten sich Korrektoren und Dokumentaristen, um etwas für die Kultur im eigenen Blatt zu tun, nämlich für die Sprachkultur. Der Kölner Stadtanzeiger leistet sich einen „Kultur“-Teil, der gerade mal zwei Seiten als Anhängsel an den Sportteil ausmacht. Für den Sportteil wird der Kölner Stadtanzeiger allenthalben gelobt. Die Kultur dagegen bleibt, was sie in der Stadt Köln insgesamt auch ist: Ein lästiges Anhängsel.

Nachrichten die die Welt nicht braucht


24 Mrz

Was braucht man morgens nach dem Aufstehen? Eine Tasse Kaffee. Was braucht man morgens nicht? Meldungen wie diese, die im heutigen Kölner Stadtanzeiger zu lesen ist:

„Meil Tennant von der britischen Popband Pet Shop Boys hat erst mit 54 Jahren seinen Führerschein gemacht. Er habe ein Haus auf dem Land im Norden Englands und habe es irgendwann total lächerlich gefunden, dass er nicht selbst Auto fahren könne, sagte der 54-Jährige dem Musikmagazin ‚Melodie & Rhythmus‘.“

Total lächerlich? Richtig.

Anti-Medien-Blog

Die journalistische Notfallpraxis im Web von Hektor Haarkötter