“Bullshit Bingo” ist noch eine der höflicheren Formulierungen für das, was Redner, Unidozenten und vor allem Unternehmensberater mit dem Präsentationsprogramm Powerpoint anstellen. Nun haben zwei Wissenschaftler in einem beim Fischer Taschenbuch Verlag veröffentlichten Sammelband zusammengetragen, was dieses Microsoft-Programm mit der Kultur des freien Vortrags angerichtet hat.
Was das sein könnte, hat eine lesenwerte Rezension in der Süddeutschen Zeitung zusammengetragen. Und das ist allerhand:
Es ist ein paar Jahre her, dass sich am Computerprogramm "Powerpoint" aus dem Hause Microsoft eine weltweite kulturkritische Debatte entzündete, die sich bis hin zu Verschwörungstheorien steigerte. Aus Logo, Überschrift und Untertitel, aus meistens in Form von Listen angelegten Halbsätzen, aus Torten- und Stapeldiagrammen, aus "Pros" und "Contras" schien nicht nur eine Präsentationstechnik, sondern eine Bewusstseinsform zu entstehen, die ihre Benutzer dazu zwingt, grob und übertrieben einfach zu denken. "It’s not your presentation. It’s your presentation of a PowerPoint presentation", schrieb der Computerjournalist Doc Searls 1998. Fünf Jahre später, auf dem Höhepunkt der Debatte, schrieb Edward Tufte den Essay "The Cognitive Style of PowerPoint", in dem der Absturz der Raumfähre Columbia im Jahr 2003 wenigstens zum Teil auf eine mangelhafte Powerpoint-Präsentation zurückgeführt wurde …
Wer mehr über die entstandene Differenz von Vortragen und Verweisen, von Reden und Präsentieren erfahren will, kann hier das erwähnte Buch finden:
[…] auch als “Bullshit-Bingo” bezeichnet wurde, ist ja schon häufig und unter anderem auch in diesem Blog hier raisonniert worden. Dass aber auch die höchsten und strategisch wichtigsten Militärs der letzten […]