Untergang der Gutenberg-Galaxis?

08 Feb

KindleWieder einmal prophezeit jemand den Untergang der Buchbranche: Dieses Mal sind es die elektronischen „Reader“, die in diesem Frühjahr auch in Deutschland auf den Markt kommen und Bücher künftig elektronisch verfügbar machen sollen. Was schon in den 60er Jahren der Medienphilosoph Marshall McLuhan und in den 90ern Norbert Bolz vorhersagten, nämlich das „Ende der Gutenberg-Galaxis“, ist jetzt auch in der F.A.Z. angekommen.

„Mit dem iPhone kann man eine halbe Million Bücher, einschließlich aller lizenzfreien Klassiker, unterwegs laden und lesen. So fällt mit der grenzenlosen Mobilität ein weiteres Alleinstellungsmerkmal des gedruckten Buches. Natura non facit saltus? Die Medienevolution macht gerade einen Tigersprung, dem mancher nicht wird folgen können. Immer mehr Inhalte werden, legal oder illegal, verfügbar, die Geräte leichter, lichter, in naher Zukunft badewannen- und strandtauglich – es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Buchbranche mit den gleichen Problemen konfrontiert sein wird wie die praktisch schon untergegangene Musikindustrie.“

Ob nun ein Tiger springt oder ob es sich um eher zahnlose Vertreter der Fauna handelt, ist noch nicht ausgemacht. Aber „grenzenlose Mobilität“: Das war doch eigentlich genau der Anspruch des Mediums Buch. Hier müsste uns der Reporter schon Neueres als die neueste Neuigkeit verkaufen.

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Anti-Medien-Blog

Die journalistische Notfallpraxis im Web von Hektor Haarkötter