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WDR: Stumpf in der Flugverbotzone


10 Okt

Liebe LeserInnen, liebe MitdiskutiererInnen, liebe Mitleidende!

Ich habe mich nach langem Nachdenken, vielen Gesprächen und einer für meine Verhältnisse unfassbar großen Zahl an Emails, die ich zu diesem Thema erhalten habe, entschlossen, den Blogeintrag zur Auseinandersetzung um eine ARD-„Story“ von Tim van Beveren und zu seinem Streit mit dem veranstaltenden Sender WDR und einiger seiner festangestellten Redakteure hier herunterzunehmen. Wer die Hintergründe dieser Auseinandersetzung nachlesen will, wird in diesem taz-Artikel und dieser Darstellung des Mediendienstes dwdl.de fündig. Es liegt dazu auch eine Darstellung des WDR vor. Die neueren Entwicklungen lassen sich auch in diesem dwdl-Artikel nachlesen.

Meine Entscheidung hat zwei Hintergründe: Der eine ist eine Abmahnung und die Aufforderung zu einer Unterlassungserklärung durch die Anwaltskanzlei von Dr. Roman Stumpf, einem der in die Geschichte verwickelten WDR-Redakteure. Ich kann dem Folge leisten, weil es mir nicht darum ging, eine einzelne Person womöglich zu „pathologisieren“ (was mir fachlich nicht zusteht, wie ich auch explizit geschrieben habe), sondern darum aufzuzeigen, dass der WDR sich zu einem System entwickelt hat, dass in seiner Grundanlage „krank“ ist. In einem solchen System sind alle, die sich darin befinden, „Opfer“, auch wenn sie womöglich auf der anderen Seite als festangestellte Redakteure „Täter“ sind, die eine Mitverantwortung dafür tragen, wie das System konkret ausgestaltet ist. Das nennt man dann wohl Dialektik. Die „freien“ MitarbeiterInnen des WDR, die mehr als 90 % des Programms herstellen, sind in diesem System immer das schwächste Glied, obwohl sie die größte Last des Programmauftrags tragen müssen. Dass der WDR als öffentliche Anstalt, die mit öffentlichem  Geld finanziert wird (und das sind jährlich Milliardenbeträge), einer besonderen öffentlichen Kontrolle und Kritik unterzogen werden darf und muss, scheint mir auf der Hand zu liegen.

Der andere Grund ist, dass dies hier nicht meine Geschichte ist, sondern die des Kollegen Tim van Beveren. Hier ein neues Fass aufzumachen, scheint mir durchaus unangebracht und auch kontraproduktiv. Zumal die Geschichte jetzt ohnehin die juristische Dimension erreicht hat und keinen Nebenkriegsschauplatz mehr braucht. Tim van Beveren gehört dabei meine volle Solidarität, weil ich nur zu gut nachfühlen kann, was ihm widerfahren ist. Mir ist Ähnliches in mehr als einem Fall im WDR und mit seinen festangestellten RedakteurInnen geschehen. Und ich werde auch in Zukunft allen, die davon nichts hören wollen, weiter erzählen.

Der WDR hat, wie alle öffentlich-rechtlichen Sender, einen gesetzlichen Programmauftrag. Wer mit seinen eigenen Programmmachern so umspringt, entzieht sich selbst die Existenzberechtigung. Das wäre schade: nicht um Stumpf und seinen Sender, aber um all die exzellenten AutorInnen und JournalistInnen, die einfach nur ihre Arbeit machen wollen. Ein öffentliches Programm in der Hand der Programmmacher, das wäre eine ganz große Sache. Der WDR ist davon weit entfernt.

Unwetter ohne WDR: Kachelmann fordert Intendanten zum Rücktritt auf


10 Jun
Wetter-Moderator Jörg Kachelmann (Foto: René Mettke/Wikimedia)

Wetter-Moderator Jörg Kachelmann (Foto: René Mettke/Wikimedia)

Ein verheerendes Unwetter zog gestern über Nordrhein-Westfalen, verursachte immensen Schaden und kostete mindestens fünf Menschen das Leben. Der Wetter-Experte und ehemalige ARD-Wettermoderator Jörg Kachelmann schreibt nun in seinem Blog, dass dieser schwere Sturm schon frühzeitig vorhersehbar war, ohne dass der Westdeutsche Rundfunk mit deutlichen Warnungen darauf reagiert habe:

Was mögen Sie gestern getan haben, als Sie erfahren haben, dass es in dem Bundesland, dass Ihnen anvertraut wurde, schwere Gewitter geben wird? Sind Sie in den Sender gefahren, um zu besprechen, wie man Warnungen in das Fernsehprogramm integrieren kann? Haben Sie mit Meteorologen Kontakt aufgenommen um zu erfahren, wann die wahrscheinlichste Eintreffenszeit der Unwetter ist? Ich weiss es nicht. Ich war nicht in Nordrhein-Westfalen, um zu sehen, was Sie vorgekehrt haben, um Menschenleben zu retten. Betrachtet man den Twitteraccount von WDR2, liegt die Vermutung nahe, dass Sie den Pfingstmontag so verbracht haben, wie es wohl vorgesehen ist, wenn man de facto unkündbar ist: mit Nichtstun.

Kachelmann weist auch darauf hin, dass zu dem Zeitpunkt, als am frühen Abend Orkanböen bereits Aachen und das westliche Rheinland erreicht hätten, der WDR anderes zu berichten hatte, anstatt die Zuschauer und Zuhörer zu warnen:

WDR Tweet entenhausen

Selbst als der Sturm schon Köln erreicht habe, habe der WDR, so Kachelmann, so getan, als handle es sich um ein noch bevorstehendes Ereignis, und habe seinen Zuschauern und Zuhörern via Twitter gewünscht: „Kommt sicher nach Hause“. Der Schweizer Wettermoderator folgert daraus, dass der WDR und sein Intendant Tom Buhrow Mitverantwortung für die Opfer des Sturms trage:

Sie “erwarten” etwas, was schon seit über einer halben Stunde da war. Sie lassen Ihre Zuschauer und Zuhörer erst alleine und lügen Sie am Ende auch noch an. Durch Ihr Nichtstun sind Sie mitverantwortlich, dass Menschen verletzt und getötet wurden. Wäre der WDR in den USA tätig, würden jährlich Tausende Menschen in Hurricanes und Tornados sterben. Sie und Ihr Sender hatten und haben keinen Plan, wie Sie etwas Wichtiges tun können, tun müssen, wenn es um Leib und Leben Ihrer Gebührenzahler geht. Ich zweifle nicht, dass Sie heute tolle Sondersendungen machen werden, womöglich einen peinlichen ARD-Brennpunkt produzieren, in dem Sie die Orte zeigen, an denen Menschen gestorben sind.

Diese Menschen hätten nicht sterben müssen, hätten alle mitgeholfen, die Zuschauer in NRW live erreichen zu können und rechtzeitig zu warnen. Sie sind gemeint. Sie und Ihr Sender waren gestern entweder faul, inkompetent, ignorant oder alles zusammen. In staatstragenden Tagesthemen-Kommentaren wird bei solchem Fehlverhalten durch Politiker gerne ein Rücktritt gefordert.

Eine Reaktion von Seiten des WDR steht noch aus.

Nachtrag 11.06.2014: Mittlerweile hat der WDR auf die Vorwürfe reagiert. „Der WDR hat am Pfingstmontag ab 6 Uhr morgens durchgehend Unwetterwarnungen und Schlechtwetterprognosen gemeldet“, so Sprecherin Kristina Bausch auf DerWesten.de. Auch über Twitter, Teletext und in den Sendungen habe der WDR berichtet. „Wie nach jedem Katastrophen- oder Kriseneinsatz werden wir auch in diesem Fall nacharbeiten, was wir künftig gegebenenfalls noch besser machen können.“

Journalismus trifft auf Wanze


02 Apr
Foto onated by the World Health Organization, Geneva, CH

Foto donated by the World Health Organization, Geneva, CH

Gestern traf ich am hellichten Tag in einem Kölner Straßencafé einen alten Bekannten. Er ist Hörfunkjournalist von Beruf. „Nanu“, sagte ich zu ihm, „am helllichten Tag nicht bei der Arbeit?“

Er setzte sich zu mir an den Tisch und bestellte seinerseits einen Kaffee. „Ach weißt du, ich hatte mehrere aktuelle Themenvorschläge“, erklärte er mir. „Aber alle sind abgelehnt worden, weil die Redaktion ein wichtigeres Thema hatte“. Der Kollege arbeitet übrigens, das sollte noch dazu erwähnt werden, seit vielen Jahren für die Regionalredaktion des WDR. Er besucht Ratssitzungen, er geht zu Parteitagen, er kennt sich aus.

„Was gab es denn Wichtigeres?“ erkundigte ich mich und nippte an meinem Cappuccino.

„Sie haben Wanzen gefunden“, erzählte der Radiomann mir. „Seitdem wird rauf und runter in den WDR Regionalnachrichten nur noch über Wanzen berichtet“.

„Wanzen?“ rief ich aufgeregt und hätte beinahe meinen Kaffee verschüttet. Ich witterte NSA und Spione, neueste Abhörschweinereien und den endgültigen Verrat der Privatsphäre. Aber weit gefehlt. „Bettwanzen …“ stöhnte der Kollege verzweifelt. „Sie berichten den ganzen Tag über Bettwanzen in Hotelzimmern!“ Verzweifelt schüttelte sich der arme Kollege. Der Ekel war ihm anzumerken. Aber es handelte sich nicht um den Ekel vor den tierischen Parasiten.

Was macht die Bettwanze so wichtig, dass sie aktuelle Themen aus den WDR Regionalnachrichten verdrängt? Welche Chitin-harte Recherche steckt hinter dem parasitären Befall, die Lokalpolitik, Parteienclinch und Wirtschaftsfakten aus dem Programm verdrängen kann? Sehen wir uns an, was der WDR auf seiner Onlineseite zu bieten hat:

Immer mehr Hotels und Hostels kämpfen laut Schädlingsbekämpfern gegen Bettwanzen. Vor Jahren gab es bundesweit wenige Fälle im Monat, mittlerweile liegt die Zahl nach Meinung eines Experten im zweistelligen Bereich – und zwar pro Tag. Betroffen sind vor allem Messestädte wie Köln.

Statt knallharter Fakten oder überprüfbarer Zahlen also doch nur wieder ein weiteres Beispiel für den „Immermehrismus„. Aber vermutlich hat der WDR einen Kronzeugen, der die eigentümliche Hypothese untermauern kann:

Der Kölner Schädlingsbekämpfer Achim Reinold weiß zu berichten, dass die winzigen Schädlinge sich inzwischen wieder verbreitet haben: „Vor zehn Jahren hatten wir bundesweit einen Auftrag pro Monat, jetzt sind es täglich zweistellige Zahlen.“

Das klingt zwar vorderhand überzeugend, aber man muss natürlich bedenken, dass der zitierte Fachmann ein wirtschaftliches Eigeninteresse hat, die für ihn profitable Situation eines angeblich zunehmenden Schädlingsbefalls zu dramatisieren. Ein unabhängiger Experte ist etwas anderes.

Auch die Aktualität dieses „Nachrichten-Themas“ lässt sich mit etwas Googlen stark relativieren. In zyklischen Abständen tauchen in der Presse immer wieder dieselben Berichte über Krabbeltiere, Nager und anderes Ungeziefer auf, die wahlweise aus exotischen Ländern, aus Industrieverpackungen oder wegen des Klimawandels die hiesigen Breiten überfallen sollen. So berichtete „brandaktuell“ über die angebliche Bettwanzen-Epidemie RTL im vergangenen Herbst, die Apothekenumschau vor einem Jahr im Frühling, die Badische Zeitung im Jahr 2012, der Spiegel im Jahr 2011, die Tageszeitung Die Welt desgleichen, das Wochenblatt Die Zeit anno 2010, das Bild der Wissenschaft 2009 usw. usf.

Nicht die „Zahl der Bettwanzen in Deutschland steigt rasant“, wie die WAZ dichtete, sondern nur die Berichterstattung darüber. Wie es sich tatsächlich mit den Steigerungszahlen des Wanzenbefalls verhält, ist auch online in einem journalistischen Medium nachzulesen, nämlich bei news.de. Dort erfährt man:

Beim Berliner Hotel- und Gaststättenverband spricht Geschäftsführer Thomas Lengfelder in Sachen Bettwanzen von «vereinzelten Fällen» in Hauptstadt-Herbergen. Der bundesweite Hotelverband führt keine Bettwanzen-Statistik. Das Problem nehme aber nicht zu, versichert Sprecher Christoph Lück.

Kurioserweise findet sich dieser Beitrag unter der Überschrift „Eklig! Bettwanzen sind wieder auf dem Vormarsch!“

Mein Kollege hat sich in der Zwischenzeit zu seinem Kaffee noch einen Cognac bestellt und stürzt ihn in einem Schluck hinunter. „Ob das gegen Wanzen hilft?“ frage ich ihn mitleidig. „Nein“, antwortet aber, „aber gegen Qualitätsjournalismus“.

ARD will investigativ recherchieren?


19 Feb
Georg Mascolo (Foto: Superbass/Wikimedia)

Georg Mascolo (Foto: Superbass/Wikimedia)

Die Nachricht muss alle irritieren, die mal eine ARD-Sendeanstalt von innen gesehen haben: Der ehemalige Spiegel-Chefredakteur Georg Mascolo soll einen „Rechercheverbund“ aus WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung leiten. So erklärt etwa Tom Buhrow, der WDR-Intendant:

„Wir bündeln unsere Kräfte in Hörfunk, Fernsehen und Print und machen den Recherchepool zu einem crossmedialen Vorzeigeprojekt für Qualitätsjournalismus“.

Was an solchen Äußerungen wunder nimmt, ist die Tatsache, dass beispielsweise im WDR bislang praktisch überhaupt niemand recherchiert. Von den ca. 4.900 Angestellten des WDR arbeiten vielleicht etwa die Hälfte im weitesten Sinne im redaktionellen Umfeld. Von diesen redaktionellen angestellten MitarbeiterInnen arbeitet aber nur der kleinste Bruchteil wirklich journalistisch, sprich: recherchiert Themen und verfertigt Beiträge. Mehr als 90 Prozent des Programms werden von freien JournalistInnen recherchiert und hergestellt. Wenn diese eng und regelmäßig mit einer bestimmten Redaktion zusammenarbeiten, heißen sie auch „feste Freie“. Das ändert aber nichts daran, dass diese Freien selbständig unternehmerisch tätig sind, d.h. sie recherchieren ihre Themen auf eigene Rechnung und verdienen dann erst Geld, wenn eine WDR-Redaktion Interesse zeigt und einen TV- oder Radio-Beitrag in Auftrag gibt.

Öffenlich-rechtlich verwalten, privatwirtschaftlich produzieren

Diese Arbeitsweise ist auch nicht neu, sondern gehört im Gegenteil zu den basalen Produktionsbedingungen aller öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten. Schon seit den 1970er hatte in den Sendern, wie der Fernsehhistoriker Knut Hickethier in seiner Geschichte des Deutschen Fernsehens konstatiert hat, die Produktionsweise sich dergestalt verändert, dass zwar öffentlich-rechtlich verwaltet, aber praktisch rein privatwirtschaftlich produziert wurde. Auf diese Weise ließen sich beispielsweise Mitbestimmungsrechte und auch ein damals unter Fernsehleuten noch verbreiteter kritischer Geist einschränken. Redaktionsstatute, Personalratswahlen und andere Partizipationsformen galten nämlich seit dieser Zeit für genau diejenigen „freien“ MitarbeiterInnen nicht, die seitdem den Großteil des Programms herstellen. Man stelle sich vor: Von Redaktionssitzungen sind diese recherchierenden und produzierenden JournalistInnen etwa im WDR explizit ausgeschlossen! Das bedeutet, wenn Redaktionen zusammensitzen und über Themen, Sendungen und Planungen reden, sind genau diejenigen nicht dabei, die diese Sendungen herstellen. Klingt idiotisch? Stimmt.

Öffentlich-rechtliche Recherchen sind ein Widerspruch

Der Gedanke an öffentlich-rechtliche Recherchen ist darum in mehrfacher Hinsicht ein Widerspruch. Diejenigen, die in diesem System recherchieren, tun das in der Regel als „Freie“ auf eigene Rechnung und im eigenen Interesse. Dabei mit anderen zu kooperieren, ist weder vorgesehen, noch auch für den einzelnen „freien“ Mitarbeiter sinnvoll. Umgekehrt macht auch aus Sicht einer ARD-Anstalt eine innerbetriebliche Rechercherabteilung praktisch keinen Sinn, da sie den gesamten Produktionsprozess des Fernsehmachens auf den Kopf stellen würde. Entsprechend gibt es aus den Reihen der Sender auch „Widerstände“ gegen den von Mascolo geplanten Recherchep0ol. Dabei ist die größte Gefahr für die ARD-Anstalten, dass ein Recherche-Profi wie Georg Mascolo mitbekommen könnte, wie erbärmlich und traurig es um kritische Recherchen in den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten bestellt ist. Versuche im WDR, analog zu den großen Printhäusern wie Süddeutsche, Handelsblatt oder Stern ein investigatives Rechercheteam zu gründen, scheiterten nach Auskunft von einigen, die in diesen Prozess vor ein, zwei Jahren involviert waren, daran, dass weder Geld, noch Stellen zur Verfügung standen. Wie auch: Stellen für recherchierende JournalistInnen sind öffentlich-rechtlich eben gar nicht vorgesehen.Und wenn der Norddeutsche Rundfunk sich damit brüstet, im Recherchepool zusammen mit der Süddeutschen Zeitung Stories zum „Geheimen Krieg“ ausgegraben zu haben, wäre noch zu fragen, wer genau da „der“ NDR ist, wer für ihn in Wahrheit recherchiert hat und ob man sich nicht vielleicht mit fremden Federn schmückt.

Ist öffentlich-rechtlicher Journalismus noch zu retten?

Natürlich ist er das. Die Frage ist nur, ob es im bestehenden System der checks & balances möglich ist. Kürzlich monierte der PR-Berater Michael Spreng in seinem Blog, die ARD-Anstalten hätten zwar 7,5 Milliarden Euro für ihren öffentlichen Auftrag zur Verfügung, würden aber diesem Auftrag nur noch unzureichend nachkommen:

Medien sollten nicht nur fragen, was die Leute sehen wollen, sondern auch, “was sie sehen sollten”. Das ist die Verantwortung des Journalismus, die immer mehr verloren geht. Das Geld muss raus aus Verwaltung, rein in die Redaktionen.

Mit der letzten Bemerkung irrt Spreng gewaltig. Die Verwaltung beispielsweise des WDR ist eine der wenigen Stellen, die wirklich produktiv arbeitet, wie ich aus eigener langjähriger Erfahrung bestätigen kann. Das Problem sind nicht die Verwaltungen, sondern die Redaktionen. Was man sich als Fernsehmacher wünschen würde, wäre, dass die redaktionellen Etats wirklich für die Fernsehmacher da wären und dass die über das Programm mitbestimmen, die es auch wirklich herstellen. Das etablierte öffentlich-rechtliche System ist eines von Bienendrohnen, die weder fleißig, noch fruchtbar sind, aber dafür teuer. Was hermuss, ist AutorInnenfernsehen und ein effizientes Management, das die Räume für deren Produktionen schafft. Und was aus ZuschauerInnensicht wünschenswert wäre, das wäre mit den Rundfunkräten die Abschaffung eines Pseudo-Kontrollorgans, das sich an der Gesellschaftsschichtung der 1950er Jahre orientiert. Stattdessen muss ein ZuschauerInnen-Parlament her, das für eine echte Mitbestimmung der Gebührenzahler sorgt. Aber ach! vermutlich sind die Zeiten vorbei, in denen das Wünschen noch geholfen hat.

 

Küppersbusch im „Tagesschaum“: Mehr Schaum als Traum


12 Jun

kueppersbusch tagesschaumDie Besenkammer der Produktionsfirma probono, deren Eigentümer Friedrich Küppersbusch ist, musste als Aufnahmestudio reichen für die mit viel Vorschusslorbeeren ausgestattete erste Ausstrahlung der WDR-Sendung „Tagesschaum“. Produzent und Moderator: Friedrich Küppersbusch. Eine nackte Neonröhre, eine nackte Wand, die lediglich mit ein paar Spickzetteln dürftig bekleidet ist, und ein „Sozialkundelehrer ohne Haare“, wie sich Küppersbusch selber nennt, müssen als Ausstattung reichen. Mehr Understatement geht nicht. Dass auch die Sportsendung „Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs“ in ähnlichem Outfit daherkommt, lässt den „Tagesschaum“ nicht gerade sehr innovativ aussehen.

Und, wie war’s? Ging so. Zehn Minuten Monolog des merkwürdig heiseren Küppersbusch waren weniger als das, was selbst seine Fans erwartet haben dürften. Statt Einspielfilmen, einst die große Stärke des Küppersbusch-Formats „ZAK“, gab es Slideshows und Bilderstrecken, die ebenfalls ausschließlich vom Moderator aus dem Off besprochen wurden. Rubriken (z.B. „irgendwas mit Hitler“) wurden stereotyp mit der Redewendung „worauf Sie schon lange gewartet haben“ angekündigt, nur um zu merken, dass man nicht wirklich darauf gewartet hat. Was bleibt, war eine in Teilen kabarettistisch angehauchte journalistische Rede auf mittlerem Wortspielniveau. Auch das reicht, um Küppersbuschs „Tagesschaum“ im Einerlei des deutschen Fernsehens zum einem herausragenden Beispiel des Politjournalismus zu machen. Das sagt allerdings mehr über den Politjournalismus und das deutsche Fernsehen als über die Qualitäten dieser Sendung. Küppersbuschs größte Stärke konnte er aufgrund der Beschränkungen dieses Formats gar nicht ausspielen: Seine kongenialen Interviews. Bis zur Bundestagswahl im September will der WDR den „Tagesschaum“ weiter ausstrahlen. Es steht zu wünschen, dass man dem einsamen Moderator noch Gäste ins Studio geschafft werden, an denen er sich reiben und abarbeiten kann. Dann könnte diese Sendung wirklich ein Erfolg werden. Und noch ein letzter Tipp: Friedrich, trink‘ ein Glas heißen Tee vor der Aufzeichnung!

ARD contra Kebekus: Kein „Dunk den Herrn!“


05 Jun

Komikerin Carolin Kebekus (Foto: Wikimedia)Die Kölner Komikerin Carolin Kebekus hat sich in der Sendung „TV Total“ von ihrer ersten eigenen Sendung distanziert. „Kebekus“ startet heute (Mittwoch, den 05.06.2013) als Pilotfolge auf EinsFestival. „Brauchen Sie nicht zu gucken, ist total verschnitten“, erklärte Kebekus.

Hintergrund ist ein kirchenkritischer Rap mit dem Titel „Dunk den Herrn!“ Darin kommen so denkwürdige Sätze vor wie „Sonntags in der Messe/zieh ich nur ’ne Fresse“. Eine als Nonne kostümierte Kebekus lutscht auch an einem Kruzifix und entblößt offenbar ihre „private parts“ dem Gekreuzigten. Für den WDR als verantwortlichem Sender wohl zu viel. Die Sendung soll angeblich schon rekdationell abgenommen und nun im nachhinein um die kirchenkritische Szene bereinigt worden sein.

Der WDR teilt zu der Angelegenheit mit:

„Insbesondere durch die Szenen mit dem Kruzifix könnten religiöse Überzeugungen von Zuschauern verletzt werden. Dies war und ist nicht die Intention der Redaktionsgruppe ‚Junges Fernsehen‘ – und ließe sich auch nicht mit dem WDR-Gesetz vereinbaren, das in § 5 ausdrücklich festlegt, die religiösen Überzeugungen der Bevölkerung zu achten.“

Kebekus geht davon aus, dass sie keine weiteren Shows mit dem WDR produziere. Von der ausgestrahlten Sendung will sie sich explizit distanzieren. Auf die Nachfrage, ob sie es sich nicht mit ARD und WDR verscherze, antwortete sie:  „Och echt? Das tut mir jetzt leid.“

Küppersbusch geht wieder auf Sendung


20 Mai

zak kueppersbAls Harald Schmidt nach seinem Abgang bei Sat1 gefragt wurde, ob er nun zurück zum WDR kehren werde, sagte er, dass sei ja wie zu Mutti nachhause kommen. Friedrich Küppersbusch hatte offenbar Sehnsucht nach Mama. Jedenfalls wird er ab 10. Juni dreimal wöchentlich eine viertelstündige Sendung namens „Tagesschaum“ im WDR Fernsehen moderieren. In der taz erklärt Küppersbusch:

Ein Meinungs- und Kommentarmagazin, mit dem wir die Leute bis zur  Bundestagswahl begleiten. Eine Viertelstunde Haltung, Erbauung und  Trost. Die „Tagesschau“ auf Koks, also.

Es soll sich dabei selbsterklärtermaßen um ein Satireformat handeln, was einen ein kleines bisschen skeptisch macht. Denn wenn extra „Satire“ drauf geschrieben werden muss, steht doch zu befürchten, dass es „lustig“ oder gar „bissig“ doch nur im fürs Öffentlich-Rechtliche erträgliche Maße wird. Vergrößert wird dieser Eindruck dadurch, dass Küppersbusch sich verstärkt mit solchen Mitstreitern, deren Namen (und deren Hauptarbeitgeber) wohl dafür bürgen sollen, dass hier nichts schief gehen kann: Stefan Niggemeier, der bislang beim „Spiegel“ arbeitete und als Fernsehautor bislang nicht auffällig geworden ist,  Stefan Reinecke von der taz sowie einige Namen, die man noch von der alten ZAK-Crew kennt. Das WDR-Format ZAK („der Wochendurchblick“) war die Sendung, mit der Friedrich Küppersbusch in den 90er Jahren bekannt geworden ist. Berüchtigt war vor allem Küppersbuschs Interview-Stil und seine spitzen Formulierungen. Sollte er auch nur ein kleines bisschen davon in die neue Sendung hinüberretten, so dürfte es sich qualitativ vom TV-Mainstream schon fundamental unterscheiden. Manchmal ist es eben doch schön, wenn jemand an den heimischen Herd zurückkehrt. Hoffentlich gibt es nicht nur Aufgewärmtes …

WDR: Endlich mal Funkstille


14 Mai

So kann aus einem Funkhaus ein Trappistenkloster werden: Wegen eines massiven Stromausfalls sind am heutigen Morgen alle WDR-Rundfunksender für sechs Minuten „offline“ gewesen und waren nicht zu empfangen. Ab 9:45 Uhr konnte für sechs Minuten kein Hörfunkprogramm des Westdeutschen Rundfunk mehr empfangen werden, auch der Internetauftritt lag brach. Eine verzweifelte Moderatorin des „Jugendsenders“ 1live konnte lediglich twittern:

WDR Twitter01

Auch dem Sender selbst blieb offiziös nichts anderes übrig, als den kommunikativen Weg über die neuen Medien zu gehen, die sonst ja eher Konkurrenz sind:

WDR Twitter02

Auch wenn die Online-News-Seiten diesen Vorgang direkt für einmalig, historisch und außergewöhnlich halten (z.B. hier und hier), kommen Störungen beim Sendebetrieb gar nicht so selten vor. Nach der mathematischen Kommunikationstheorie definiert sich Kommunikation sogar nach dem Maße an Störung, durch die die Übermittlung beeinträchtigt wird. Vor dem Digitalzeitalter war die „Bildstörungs“-Tafel für Fernsehzuschauer ein durchaus gewohnter Anblick. Lange Zeit hingen die Störungs-Tafeln, die bis in die 70er Jahre noch handgemalt waren, als Deko in den Fluren des WDR-Archivhauses in der Kölner Innenstadt.

wdr_st_01

Einen ungewöhnlichen Fall der Sendestörung musste der WDR selbst eingestehen: Einige Haushalte in NRW hatten im Jahr 2011 gestörten Fernsehempfang, weil das digitale Radio DAB auf der gleichen Frequenz funkte wie das analoge Kabelfernsehen.

Der WDR als Verlierer, seine Hörer auch


08 Mrz

Wenn leitende Angestellte des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sich öffentlich über das Programm ihres Hauses äußern, dann ist Stolz stets die Tonlage, mit der aufgespielt wird (äußern sich dieselben Personen intern, wird übrigens ein anderer Ton angeschlagen, aber das ist ein anderes Thema). Wie erklärte doch WDR-Hörfunkdirektor Wolfgang Schmitz:

WDR 3 erreicht derzeit täglich 310.000 Hörerinnen und Hörer und damit mehr als in den letzten fünf Jahren, WDR 5 schalten mehr als 680.000 Menschen ein.

Eine Erfolgsgeschichte, müsste man annehmen, wenn dem WDR-Hörfunkdirektor (Jahressalair: 193.000 Euro) geglaubt würde. Doch die neuesten Daten der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (ag.ma) sprechen eine ganz andere Sprache. Die ag.ma ist eine Non-Profit-Organisation, die sich insbesondere durch Umfragen zur Radionutzung hervortut. Und deren neueste Daten sind für den WDR alles andere als rosig, wie in der Süddeutschen Zeitung nachzulesen ist:

Ähnlich unter Druck sind die Kulturwellen der größten ARD-Anstalt: Auch WDR5 hat ein Fünftel und WDR3 ein Viertel seiner Hörer eingebüßt.

Man kann mit diesen schlechten Zahlen argumentieren, dass „jetzt erst recht“ die weitreichenden Reformen im WDR-Kulturprogramm nötig sind, über die seit Wochen heftig diskutiert wird. Man kann aber auch das genaue Gegenteil daraus lesen, nämlich dass schon die vergangenen Reformen, Einschnitte und Kahlschläge offensichtlich vergeblich waren und sich in der Gunst der Hörer gerade nicht niederschlugen, sondern im Gegenteil weite Teile der kulturinteressierten Hörerschaft offenbar vergrault haben. Zumal der größte Verlierer der aktuellen Radio-Umfrage der ag.ma gerade die populärste Welle des WDR ist, nämlich der Jugendkanal 1live. Man kann fragen, ob nicht vielleicht das Führungspersonal dieses öffentlich-rechtlichen Senders, das seine Entscheidungen gerne im Alleingang und in neo-autoritärer Art zu fällen pflegt, daneben liegt oder gar entscheidende Positionen schlicht falsch besetzt sind. Und man kann fragen, ob die einseitige Ausrichtung an Kennzahlen der Medienforschung und Unternehmensberaterkauderwelsch wirklich die richtige Art ist, Programm zu gestalten.

Wie es anders gehen könnte, darüber räsonniert Mathias Greffrath online in der taz:

Wäre es da nicht an der Zeit, statt als Letzter auf die Häckselmaschine zu springen, über „Markenkerne“ ganz neuer Art nachzudenken? Statt immer weiter zu entmischen, eine große Debatte zwischen Machern, Hörern, Künstlern und Wissenschaftlern zu entfachen, „was eigentlich Kultur“ sein könnte in einer Öffentlichkeit, die immer überreizter ist, in einer Gesellschaft, die vor lauter Diversifizierung keine gemeinsame Sprache, keine folgenreichen Debatten hervorbringt, in einer Kultur, die ihren Kanon verloren hat und ihre Gemeinsamkeiten mit Blick auf die Zukunft herstellen muss, in der die Räume für Reflexion immer rarer und teurer werden?

Ja, das wäre eine Freude! Und diese Debatte, sie sollte vor allem von den freien MitarbeiterInnen des WDR geführt werden. Denn sie sind es, die in ganz überwiegender Zahl das Programm herstellen, das die Anstalt in die Welt hinaus sendet. Programmentscheidungen sollten endlich wieder in die Hände von Programmmachern. Es gibt im WDR wunderbare kreative Leute, fähige RegisseurInnen, geniale AutorInnen, talentierte Techniker, grandiose Cutterinnen, erfindungsreiche Kameraleute. Der WDR besitzt fast uferlose Ressourcen, ein beinahe endloses Archiv, Radio- und Fernsehschätze. Der WDR müsste eigentlich die Insel der Seligen sein. Aber stattdessen lässt sein Führungspersonal das Radiomusikprogramm von Computern zusammenstellen und im Kampf um Quoten versenkt es beides, Qualität und Quote. Das Betriebsklima und der Umgangston sind in vielen Bereichen unterirdisch, als wolle man als Ausweis der eigenen Kulturbeflissenheit posthum Jean-Paul Sartres Dictum rechtgeben: „Die Hölle, das sind die anderen“. Gebt den öffentlich-rechtlichen Rundfunk der Öffentlichkeit zurück! Lasst die Programm-Macher das Programm machen! Und macht aus dem zahnlosen Tiger Rundfunkrat ein echtes ZuhörerInnen- und ZuschauerInnen-Parlament! Dann könnte der WDR womöglich sogar eine Zukunft haben.

Naja, man wird ja noch träumen dürfen.

WDR occupied?


07 Mrz
Plagiat von WDR-Print

Im Westdeutschen Rundfunk (WDR) tut sich Unerhörtes: Der Hörer muckt auf. Nach der angekündigten Programmreform des Kulturprogramms WDR 3 haben schon über 11.000 Unterzeichner sich einem Offenen Brief angeschlossen, der die Rücknahme jener Programmänderungen fordert, die von vielen für kulturjournalistischen Kahlschlag gehalten werden. Und das, obwohl doch Intendanz und Hörfunkdirektion sich alle Mühe geben, so zu tun, als ob die sogenannten Reformen gerade dem Hörerwillen folgten:

… die Streichung von täglich 32 Minuten politischer Berichterstattung im „Journal“, das Verschwinden eines wöchentlichen Feature-Platzes für Musik und Literatur, die Verwandlung des werktäglichen aktuellen Kulturmagazins „Resonanzen“ in ein Wiederholungsprogramm und das Aus für das sonntägliche  Auslandsmagazin „Resonanzen weltweit“ – um nur einige der als Organisationsreform angekündigten „Kleinigkeiten“ zu nennen.

Hörfunkdirektor Wolfgang Schmitz (Jahresgehalt: 193.000 Euro) hat auf den Offenen Brief, den namhafte Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens initiiert und unterzeichnet haben (und der Verfasser dieser Zeilen gehört auch zu den Erstunterzeichnern), reagiert. Im Namen der Intendantin Monika Piehl (Jahresgehalt: 353.000 Euro), die sich zu der Diskussion um ihr Programm nicht selbst äußern wollte, unterstellt er den UnterzeichnerInnen ein „Kulturradio-Verständnis, das in den 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts modern war“ und verweist auf die starken Veränderungen in der Medienwelt. Was insbesondere die heftige programmatische Veränderung des kulturpolitischen Journals „Resonanzen“ auf WDR 3 angeht, bemerkt Wolfgang Schmitz (Jahresgehalt: 193.000 Euro) in einer weiteren Entgegnung, dieses Mal auf eine Stellungnahme der Initiatoren Lothar Fend und Prof. Dr. Hans-Joachim Lenger:

Die Wiederholung von Beiträgen oder Sendungen ist eine übliche und von vielen Hörerinnen und Hörern geschätzte Möglichkeit, sich mit einem Thema auch dann vertraut zu machen, wenn sie bei dessen Erstausstrahlung keine Möglichkeit hatten, Radio zu hören.

Irritationen bei Medienkennern

Medienkenner wundern sich speziell über diese Argumentation: Wer die Veränderungen in der Medienwelt wahrgenommen hat, weiß auch, dass Interessierte sich Wiederholungen heute als Podcast im Internet abrufen, aber vermutlich nicht auf die Ausstrahlung einer gerupften Sendung „Resonanzen“ warten, in der beispielsweise die Altbeiträge der vorangegangenen Sendung „Scala“ von WDR 5 laufen. Was ebenfalls Irritationen auslöste, waren die von Schmitz apostrophierten „von den UnterzeichnerInnen des Offenen Briefes mit einer gewissen Ignoranz übersehenen Musikangebote“ auf WDR 3. Denn gerade die sollen künftig wie bei jedem Formatradio aus dem Computer kommen, was auch der Hörfunkdirektor bestätigt, denn: „Die Unterstützung durch Datenbanken ist in allen Radioprogrammen eine selbstverständliche Arbeitserleichterung“. Die dritte Irritation, die bei Insidern und WDR-MitarbeiterInnen aufkommt, beruht auf Schmitz‘ Behauptung, die Veränderungen bei WDR 3 seien in größtmöglicher Transparenz abgelaufen. In einer Stellungnahme der WDR-Redakteursvertretung klingt das anders:

Die ständig behauptete breite Zustimmung für die so genannte Organisationsreform deckte und deckt sich nicht mit der Realität, nämlich der schlechten Stimmung unter den Redakteurinnen, Redakteuren und Sachbearbeiterinnen.

Neo-autoritärer Führungsstil

Die freien MitarbeiterInnen des WDR, die als JournalistInnen und AutorInnen am meisten unter den Reformen zu leiden haben, drücken den neuen Umgangston innerhalb des WDR, der auch schon als „neo-autoritär“ bezeichnet wurde, noch drastischer aus. In einer internen Mailingliste, aus der schon des öfteren auch in der Öffentlichkeit zitiert wurde, wird der Diskussionsstil im allgemeinen und der von Hörfunkdirektor Wolfgang Schmitz (Jahresgehalt: 193.000 Euro) im besonderen so beschrieben: (mehr …)

Anti-Medien-Blog

Die journalistische Notfallpraxis im Web von Hektor Haarkötter