NOCH NIE

09 Okt

Zum unten angesprochenen „Seitismus“ reiht sich natürlich noch ein anderes Phänomen, mit dem Journalisten ihre Unkenntnis in Stochastik untermauern: Der „Noch-nie-ismus“. Was aber auch alles „noch nie“ stattgefunden hat:

Vizekanzler in spe Westerwelle ist noch nie wirklich angekommen

Kaiser (Linke) oder Wanka (CDU) – noch nie stand die Platzeck-SPD so nah am

Ein Absturz wie noch nie

Herta Müller: „Ich habe noch nie auf einen Preis gewartet“

Der völlige Ausschluss der Möglichkeit, etwas habe nicht vielleicht doch schon irgend wann einmal sich ereignet und nur die eigene Ignoranz, Kleingeistigkeit oder mangelnde Welterfahrung hat es den Journalisten nicht wissen lassen, gehört zu den präpotenten Posen des Journalismus. Dagegen wusste doch schon James Bond, man solle niemals nie sagen, und wer geschwiegen hat, der hat noch immer seine Chancen verbessert, ein Philosoph zu bleiben. Im Werbe-Geraune dagegen kann ein keckes „noch nie“ durchaus Stimmung verbreiten, wie auf einer Website eines Kinobetreibers:

KINO WIE NOCH NIE

Journalismus wie noch nie, das würden wir uns allerdings auch wünschen.

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Anti-Medien-Blog

Die journalistische Notfallpraxis im Web von Hektor Haarkötter