Kein Drama

02 Apr

Wenn ein Wirtschaftsthema es auf die Titelseite der Bildzeitung schaffte, dann muss es schon sehr dramatisch zugehen. Heute berichten die fetten Balken am Zeitungskiosk vom Einbruch im Maschinenbausektor.

„Ausgerechnet Deutschlands Vorzeigebranche Maschinenbau (970000 Jobs) schockte mit katastrophalen Zahlen: Im Februar brach den Firmen jeder 2. Auftrag weg – stärkster Einbruch seit über 50 Jahren!“

In der entsprechenden dpa-Meldung liest sich das freilich etwas anders. Zwar verzeichnet die Branche im Februar einen Auftragsrückgang von 49%, jedoch:

„Nach einer historisch einmaligen Halbierung der Auftragseingänge im Februar erwarten die deutschen Maschinenbauer für das Gesamtjahr inzwischen einen Produktionseinbruch von 10 bis 20 Prozent.“

Auch die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt sind weit weniger dramatisch, als die Schwarzmaler der Bildzeitung Glauben machen wollen:

„Trotz der jüngsten Absatzeinbrüche halten die Maschinenbauer an ihren Mitarbeitern fest. „Es gibt keine nennenswerten Einschnitte bei den Stammbelegschaften“, sagte VDMA-Hauptgeschäftsführer Hannes Hesse der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX.“

So lässt sich eben auch durch Weglassen Stimmung und Politik machen.

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Die journalistische Notfallpraxis im Web von Hektor Haarkötter