Archive for the ‘Computer’ Category

US-Sender Fox im Iphone-Delirium


19 Sep

Das Mobiltelefon des amerikanischen Computerherstellers Apple mit Namen Iphone löst in seiner anstehenden Neuauflage unter Fans wie Analysten ja wohlige Schauer aus. Vor dem Apple-Flagship-Store in Manhattan hat sich schon seit Tagen (!) eine Warteschlange mit Campern gebildet, die eines der ersten Geräte erwerben möchten. Die JournalistInnen des US-Fernsehsenders Fox hat das Adveniat dieses Smartphones aber regelrecht ins Delirium versetzt. Ein Bericht, der auch auf Youtube zu sehen ist, zeigt eine irrlichternde Reporterin vor der wartenden Menge, deren Informationen über die Neuauflage des digitalen Telephon rein gar nichts mit dem tatsächlichen Objekt der Begierde zu tun haben.

Weder die holographische Videoprojektion noch das gezeigte angebliche Laser-Keyboard sind tatsächlich vorgesehen oder überhaupt technisch realisierbar. Aber am allerschlimmsten: Das in dem Fox-Beitrag gezeigte Telefon hat keinerlei Ähnlichkeit mit dem echten neuen Iphone 5, und selbst die Ähnlichkeiten in der Benutzeroberfläche könnten eher zufälliger Natur sein! Die Fox-Redaktion saß damit, wie das Computermagazin Chip herausgefunden hat, einem schon über ein Jahr alten Fake-Video auf.

 

Sprache und Website-Optimierung


29 Mai

Liebe Website-Optimierer, SEO-Spezialisten und Computerfreaks!

Ich möchte doch einmal etwas loswerden: Ja, ich möchte natürlich eine optimale Website. Ich freue mich auch über viele Leserinnen und Leser. Und wenn ich bei etwaigen Google-Websuchen einmal im “Pagerank” weit nach oben gerutscht sein sollte, ist es vermutlich weder für die Fa. Google noch für mich von Schaden. Was ich allerdings nicht mehr möchte, ist, folgende E-Mails zu erhalten:

Hallo,
Ich werde diese Gelegenheit nutzen, um mich vorzustellen.
Mein Name ist Bettina K. ich arbeite als SEO Manager
für Besteweb….com
Ich mache eine Recherche für einen meiner Partner und dabei bin
ich auf haarkoetter.de gestoßen.
Ich habe einige interessante Vorschläge für Sieund ich möchte Ihnen
weitere Informationen darüber geben.
Als SEO-Experte betreue ich viele Qualität Websites, die zu Ihrer Seite passen
könnten und Ihrer Webseite zu höheren Rankings & Besucherzahlen zu verhelfen.
Wenn Sie daran interessiert sind, würde ich mich freuen, Ihnen
zusätzliche Informationen und alle erforderlichen Details zuzusenden.
Mit freundlichen Grüßen,

Nur ein kleiner Tipp zur echten Optimierung einer Website von dieser Stelle aus: Wirklich bahnbrechende Erfolge bei möglichen Verbesserungen von Veröffentlichungen aller Art (also auch im Internet) hat man, wenn man die Regeln der deutschen Sprache mit einem sinnvollen Einsatz von Satzzeichen und womöglich der ein oder anderen eleganten Formulierung paart. Nix für ungut.

Email-Panne: Englische Versicherung entlässt alle Mitarbeiter


26 Apr

565408_web_R_B_by_Wolfgang Dirscherl_Gerd Altmann_pixelio.deMehr als 1.300 Mitarbeiter der Investment-Tochter der britischen Versicherung Aviva sind am vergangenen Freitag gleichzeitig entlassen worden. Erschrockenes Schweigen soll, so berichtet die englische Zeitung Telegraph, unter den Empfängern jenes “unsympathischen Memo” geherrscht haben, das eigentlich nur an einen einzigen von ihnen gehen sollte. Spiegel Online hat herausgefunden,

die Personalabteilung bemerkte erst 25 Minuten später das Versand-Versehen und schickte flugs eine weitere E-Mail hinterher, um sich zu entschuldigen. „Ich glaube nicht, dass irgendeiner unserer Mitarbeiter es für etwas anderes als einen Fehler gehalten hat. Das ist den Leuten ziemlich schnell klar geworden“, sagte Firmensprecher Paul Lockwood, „manchmal gehen einfach Dinge schief.“

Aviva ist der sechstgrößte Versicherungskonzern der Welt. Deren Investment-Tochtergesellschaft will insgesamt 160 Stellen streichen, das sind rund ein Achtel aller Jobs weltweit. Die Email-Kündigung endete auf die feine englische Art:

„I would like to take this opportunity to thank you and wish you all the best for the future.“

Aviva sacks more than 1,300 workers by mistake – Telegraph

Deutscher Bundestag: Email versagt


24 Apr
Foto: Gerd Altmann_pixelio.de
Foto: Gerd Altmann_pixelio.de

Von wegen Information Overload: Heute um 11:30 Uhr hat sich das Email-System des Deutschen Bundestags aufgrund von Hardware-Problemen in eine längere Sitzungspause verabschiedet. Diejenigen unter den deutschen Volksvertretern, die das Kommunizieren partout nicht lassen konnten, sahen sich auf ganz altmodische Fernmeldewege zurückgeworfen. Der liberale Bundestagsabgeordnete Patrick Kurth twittert:

„Heute feiert aus technischen Gründen im Bundestag herkömmliche Datenübermittlung Wiederauferstehung: Fax, Morsen, Botengang – aber keine Mails!“

Bereits vor drei Monaten hatte der Bundestag große Email-Probleme. Damals hatte die Mitarbeiterin einer Abgeordneten von Bündnis90/Die Grünen in ihrem Emailprogramm versehentlich auf “alle antworten” geklickt und dadurch eine Spamflut ausgelöst.

Laut Bundestagssprecher ist noch unklar, bis wann der Fehler behoben sein wird. Derweil hat die Fraktion der Linken einen passenden Antrag eingebracht:

„Internetfähige Computer gehören zum soziokulturellen Existenzminimum“.

Demnach liegen die deutschen Abgeordneten momentan unterm Existenzminium.

E-Mail-Ausfall im Bundestag: „Bitte schicken Sie uns ein Fax“ – SPIEGEL ONLINE

Parfüm duftet nach frischem MacBook


20 Apr

MacBookwhiteManchmal kann man seinen Computer ja wirklich nicht mehr riechen. Dass es aber den umgekehrten Fall auch gibt, überrascht dann doch: In Australien stellt ein Parfüm-Hersteller ein Duftwasser her, dass den Geruch eines frisch ausgepackten MacBooks verströmt:

Frei verkauft wird dieses Apple-Parfüm aber nicht, sondern wurde eigens für eine Kunst-Ausstellung zusammengestellt. Wie das US-Unternehmen ‚Air Aroma‚ auf seinem Firmenblog schreibt, sei das dreiköpfige Künstlerkollektiv namens "Greatest Hits" aus dem australischen Melbourne an den Parfümhersteller mit dieser Idee vor einigen Monaten herangetreten. Gavin Bell, Jarrah de Kuijer und Simon McGlinn wollten einen einzigartigen Duft kreieren, Anlass ist eine übermorgen beginnende Ausstellung.

Die Ausstellung, die am heutigen Tag in Melbourne beginnt, trägt den Titel "De facto Standard". Die Herstellung des Parfüms war nicht ganz so einfach:

Man habe dafür zunächst Proben aus Südfrankreich bestellt, genauer gesagt waren es die Duftnoten Klebstoff, Plastik, Gummi und Papier. Diese Bestandteile setzten die Parfüm-Designer dann ein, um eine ganze Reihe an "unverkennbaren Duft-Mischungen" herzustellen. Verglichen wurden die Düfte natürlich im "Feldversuch", also beim Öffnen einer MacBook-Pro-Verpackung.

Pech für Mac-Fans: Das Duftwasser wird übrigens nicht im freien Verkauf erhältlich sein.

Parfümhersteller entwickelt MacBook-Pro-Duft – WinFuture.de

Dokumentation über Apple-Zulieferer gestoppt: Kein Journalismus


19 Mrz

Foto: Matt Yohe, WikimediaWer in letzter Zeit sein IPhone nur noch mit schlechtem Gewissen bedient hat, weil er von den schlechten Arbeitsbedingungen Wind bekommen hat, die angeblich bei Apples chinesischem Zulieferer Foxconn herrschen sollen, der kann nun aufatmen bzw. befreit in sein Smartphone atmen. Spiegel Online berichtet:

Die amerikanische Radiosendung „This American Life“ hat eine kritische Dokumentation über die Arbeitsbedingungen bei Apples Produktionsfirma Foxconn aus dem Netz zurückgezogen. Mike Daisey, der Autor der Sendung, hatte bei der Schilderung seiner Besuche in einem Foxconn-Werk offenbar stark übertrieben. Einige besonders emotionale Details, etwa über Kinderarbeit und einen Arbeiter mit einer zerquetschten Hand sollen gar frei erfunden gewesen sein.

Auf ihrer Website erklärt die Redaktion, warum die Dokumentation zurückgezogen worden ist. Viele Fakten darin sollen erfunden oder künstlich hochgespielt worden sein:

This American Life has retracted this story because we learned that many of Mike Daisey’s experiences in China were fabricated. We have removed the audio from our site, and have left this transcript up only for reference. We produced an entire new episode about the retraction, featuring Marketplace reporter Rob Schmitz, who interviewed Mike’s translator Cathy and discovered discrepancies between her account and Mike’s, and New York Times reporter Charles Duhigg, who has reported extensively on Apple.

In einem kritischen Interview mit dem Techjournalisten Rob Schmitz räumte der Autor der Dokumentation, Mike Daisey, ein,

„dass ich im Streben, gehört zu werden, ein paar Abkürzungen genommen habe … Mein Fehler, der Fehler, den ich wirklich bereue, ist, das in der Show als Journalismus dargestellt zu haben. Doch das war kein Journalismus, das war Theater.“

Der Bericht über die Arbeitsbedingungen beim Apple-Zulieferer in China war der erfolgreichste in der Geschichte der Radioshow “This American Life”, die wöchentlich von 500 Radiosendern an 1,8 Millionen Hörer ausgestrahlt wird.

Bis sie aus dem Netz genommen wurde ist die Folge 888.000 Mal heruntergeladen worden. Typisch seien 750.000 Downloads, erklärt der Sender.

Arbeitsbedingungen bei Apple-Zulieferer: Radioshow zieht Foxconn-Dokumentation zurück – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Netzwelt

Recherchieren Journalisten in Social Media?


28 Feb

„Social Media“ sind ein Riesenthema im Journalismus. Aber: Nutzen Journalisten selbst Social Media wie „Facebook“ zum Recherchieren? Eine Statistik, die bei statista.de abrufbar ist, legt das nahe:

22,7 % der befragten Journalisten sollen demnach täglich (!) in Social Media recherchieren. Ein solches Ergebnis kann man natürlich leicht erzielen, wenn man die Onlineumfrage beispielsweise direkt über Facebook veranstaltet. Ansonsten zweifle ich den Wert dieser Umfrage ausdrücklich an. Seinen Wert als Rechercheplattform hat Facebook bislang — entgegen aller Lobhudeleien im Zusammenhang mit Arabellion etc. — noch nicht beweisen können.

http://de.statista.com/statistik/daten/studie/218863/umfrage/nutzung-von-social-media-durch-journalisten-bei-der-recherche/

IPhone-App: Für zum Vergessen


09 Nov

Im Bahnhofskiosk türmen sich ja die Zeitschriften, die sich mit IPhones, IPads und den dazugehörigen Apps beschäftigen. Offensichtlich lässt sich mit dem Thema kräftig Werbung verkaufen, sonst würden all diese Magazine, Sondermagazine und Extrahefte zu Sondermagazinen nicht wie pilzförmige Smartphones aus dem Bahnhofsbuchhandlungsboden schießen. Dass es sich bei solcherlei publizistischen Hervorbringungen nur schwerlich um journalistische handelt, fällt vor allem dann auf, wenn die Macher nicht plane Pressemitteilungen nachdrucken, sondern selbst, auf deutsch (!), formulieren müssen. Dies scheint dann doch eine Zumutung zu sein, wenn man sich folgenden Ausschnitt aus einer dieser „Mac/Iphone/IPad-Ich sag dir alles XL“ ansieht:

Ausschnitt aus Iphone-Zeitschrift

„Für zum einfügen“? Wer programmiert nur endlich eine Iphone-App, die uns solche Schnitzer erspart? Das ist doch wirklich für zum Abgewöhnen — mit großem „A“.

20.Oktober: Heute ist “Information Overload-Bewusstmach-Tag”!


20 Okt

Die Information Overload Research Group (IORG) hat den 20.Oktober zu dem Tag erklärt, an dem man sich einmal in besonderer Weise des “information overload” bewusst werden soll. Nach Ansicht der IORG ist die Überversorgung mit Informationen jeder Art inzwischen so weit vorangeschritten, dass die gesellschaftliche Produktivität zurückgeht. Differenzierte Wahrnehmung, die Steuerung von Prozessen und auch die Fähigkeit, noch sinnvoll Prioritäten zu setzen, ist mittlerweile durch die allgemeine Informationsverstopfung in Mitleidenschaft gezogen, so die IORG:

On Thursday October 20, knowledge workers around the world will mark the third annual Information Overload Awareness Day.  The theme is “Lower the Overload.”  The holiday/observance is our attempt to raise awareness of the crippling burden that Information Overload places on all of us.  Thanks to the vast amount of information that we all face on a daily basis, individual knowledge workers, teams, and entire organizations suffer diminished productivity and the loss of the ability to make sound decisions, process information, and prioritize tasks.

Die IORG versteht sich als Non-Profit-Organisation, in der sich Medienschaffende, Verwaltungsleute, Wissenschaftler und Industrievertreter zusammengeschlossen haben, um die negativen Auswirkungen der Überhand nehmenden Informationsfülle öffentlich zu machen. Jonathan Spira, der das Buch Overload! how Too Much Information Is Hazadous To Your Organization verfasst hat, hat einige Zahlen zusammengetragen, die das Problem zu großer Informationsdichte illustrieren sollen:

  • Das Lesen und Verarbeiten von nur 100 eMails kann bis zu einen halben Arbeitstag dauern
  • Für 100 Leute, deren Adresse in eMails unnötigerweise cc gesetzt werden, gehen acht Stunden verloren
  • Der Information Overload kostete die U.S.-Ökonomie im Jahr 2010 bis zu 997 Milliarden Dollar.

Der Information Overload kann, so die IORG, schon dadurch verringert werden, dass man ihn sich bewusst macht. Darum wurde der “Information Overload-Bewusstmach-Tag” ins Leben gerufen, der in diesem Jahr unter dem Motto steht: “Nieder mit dem Overload!”

Overload Stories » October 20 is Information Overload Awareness Day – Lower the Overload

Der “Bundestrojaner” ist selbst das Pferd, gegen das er anrennt


17 Okt

Trojanisches_Pferd_in_AnkershagenEinige der Sorgen, die man sich in Zusammenhang mit dem “Bundestrojaner” genannten Schadprogramm machen könnte, wurden in der Berichterstattung der deutschen Presse über diesen Skandal noch nicht einmal erwähnt. Dass Verfassungsorgane ein solches Programm – ob legal oder illegal – in Umlauf bringen, ist ja nur das eine. Das andere ist, dass es offenbar zu knacken ist (wie durch den CCC geschehen) und also auch zu manipulieren, umzumünzen, neu in Umlauf zu bringen und von anderen als Staatsorganen zu nutzen. Nicht zuletzt droht wieder mal die Sprache auf der Strecke zu bleiben, wenn die Babylonismen der Neue-Medien-Apologeten zuschlagen und Begriffe kreieren, bei denen es Leuten mit Rudimenten klassischer Bildung den Magen umdreht: Der “Trojaner” ist, wie auch schon im entsprechenden Wikipedia-Eintrag nachzulesen, das genaue Gegenteil von dem, was das Wort sagt:

Durch die gebräuchliche Kurzform „Trojaner“ wird nach der mythologischen Herkunft des Begriffes die Bedeutung genau genommen verkehrt, da die Griechen die Angreifer waren, welche das Pferd bauten und benutzten, die Trojaner (die Bewohner Trojas) hingegen die Opfer.

Wenn der Berg kreißt, gebiert er sprichwörtlich eine Maus. Aber wenn die staatsschützende Maus kreißt, gebiert sie einen Berg, nämlich einen Berg aus Informationen und Daten, deren sie selbst nicht mehr Herr werden kann, und das zeigt schon die ganze Absurdität staatlicher Datensammelwut:

Im Jahr 2009 sind zwei Maßnahmen mit zum einen 29589 und zum anderen 13558 Aufnahmen der Bildschirmoberfläche zu verzeichnen. Im Jahr 2010 gab es ebenfalls zwei Maßnahmen. Bei einer Maßnahme wurden 12174, bei der anderen, die aktuell noch andauert, 11745 Screenshots erstellt.

Wer mal hochrechnen möchte, wielange ein deutscher Beamter benötigt, um sich ein einziges Bild mit deutscher Gründlichkeit anzusehen bzw. einen Screenshot ermittlungstechnisch zu analysieren, der bekommt eine Vorstellung davon, wie nützlich das trojanische Gesammel von Daten auf den Laptops vermeintlicher Übeltäter ist: Überhaupt nicht nützlich. Das Troja des sogenannten Bundestrojaners ist in Wahrheit Schilda.

Staatstrojaner: Der Spion – Politik – FAZ

Anti-Medien-Blog

Die journalistische Notfallpraxis im Web von Hektor Haarkötter