Berufsprestige von Journalisten

27 Aug

allensbach_berufsprestige_2013bDas Allensbach-Institut für Demoskopie hat auch im Jahr 2013 seine alle zwei Jahre erscheinende Berufsprestigeskala veröffentlicht. Das Institut erfragt dabei das Ansehen bestimmter Berufsgruppen in der Bevölkerung. Journalisten schneiden dabei regelmäßig nicht sehr gut ab. Auch 2013 belegen sie, wie Berufsprestige von Journalistenschon die der vorangegangenen Befragung, den 12. Platz. Dabei hat sich ihr Prozentwert aber neuerlich verschlechtert, nämlich von 17 auf 12% Zustimmung. Noch schlechter stehen Fernsehmoderatoren: Mit 3% belegen sie den vorletzten Platz. Das ist allerdings im Vorgleich zur Vorbefragung eine kleine Verbesserung. Im Jahr 2011 belegten die Moderatoren noch den letzten Platz: In diesem Jahr wird der aber von den Bankern gehalten.

Das Design der Umfrage kann allerdings als durchaus insinuativ betrachtet werden: den 1.560 Befragten wird nämlich eine Liste von 20 Berufen präsentiert, aus denen sie fünf auswählen sollen, die besonders hoch in ihrer Gunst stehen. Es gibt in Deutschland aber 345 verschiedene Ausbildungsberufe. Selbst ein 20. Platz auf der Berufsprestigeskala könnte also für einen hochangesehenen Beruf stehen im Vergleich zu den über 320 anderen Berufen, die auf der Liste gar nicht auftauchen und womöglich viel schlechter platziert wären.

Doch auch beim Job Rated Report des amerikanischen Diensts Career Cast schneiden Journalisten nicht gut ab. Zeitungsreporter landeten 2013 weit abgeschlagen auf dem letzten Platz der „worst Jobs“, also der „schlimmsten Berufe“. Kleiner werdende Redaktionen und Budgets und die Konkurrenz des Internets hätten zu der Platzierung geführt.

Auch der US-Schauspieler Robert Redford hat Journalisten kritisiert. In einem Interview mit dem Kino-Magazin Cinema bezeichnete Redford die US-Medien als extrem tendenziös: „Die große Gefahr besteht darin, dass sich die Menschen abwenden, weil es ihnen nicht mehr gelingt, die Informationen, die auf sie einstürmen, einzuordnen und zu bewerten“. Robert Redford spielte in den 1970er Jahren an der Seite von Dustin Hoffmann einen der beiden Watergate-Aufklärer der Washington Post in dem Kinofilm „Die Unbestechlichen“. Er hat damit nicht unmaßgeblich zum damaligen hohen Ansehen des Journalistenstandes beigetragen.

 

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