Beinahe-Journalismus

08 Dez

Knapp vorbei ist auch daneben: Diese im alltäglichen Leben, im Sport und anderen Kleinigkeiten zählende Regel findet sich im Journalismus aufgehoben. Eine Story kann man schließlich aus allem machen, also auch aus nichts. Das hat sich auch der Nahost-Korrespondent der F.A.Z. gedacht, als er etwas, das nicht passiert ist, zum Thema seines Beitrags machte:

Ausschnitt: F.A.Z.-Online

Ausschnitt: F.A.Z.-Online

Eine amerikanische Sängerin namens Jennifer Grout hätte beinahe bei „Arabs got Talent“, der arabischen Variante der auch in Deutschland unter dem Titel „Supertalent“ bekannten Fernsehshow, gewonnen. „Hätte beinahe“: Hat sie nämlich nicht. So kann man natürlich eine Zeitung auch füllen, indem man über all das berichtet, was „beinahe“ passiert wäre! Beinahe hätte ich im Lotto gewonnen. Beinahe hätte die SPD die Bundestagswahlen gewonnen. Beinahe hätte es junge Hunde, Plumpudding oder goldene Taler geregnet. Im Journalismus scheint das eine gar nicht so selten vorkommende Stilfigur zu sein. Pardon, von Journalismus sollten wir hier vielleicht nicht reden: Es ist Beinahe-Journalismus.

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Die journalistische Notfallpraxis im Web von Hektor Haarkötter