Antisemitismus im Kölner Stadtanzeiger

18 Dez

Dass der Kölner Stadtanzeiger und in Sonderheit sein Lokalteil ein Revolverblatt ist, dass jemand sein (lokales) Pressemonopol schamlos zum eigenen Vorteil und zur Selbstdarstellung ausnutzt und dass die wirschaftlichen Interessen der verlegenden Familie allemal vor denen der Leser kommen, all das sei dahingestellt. Nicht hinnehmbar aber ist, was am vergangenen Dienstag im „Magazin“ des Kölner Stadtanzeigers in einer lumpigen Fernsehbesprechung gelesen werden musste:

Auf das Alte Testament möchte man wirklich keinen Glauben gründen.

Das „Magazin“ ist in dem Fall wohl das jenes Revolvers, den jedes Revolverblatt sein eigen nennt. Und das lumpige an dem Beitrag ist, dass ihn ein Lump geschrieben hat, und ein antisemitischer dazu. Denn die einzige Religion, die ausschließlich auf dem Alten Testament fußt, ist die jüdische. Und ein Satz wie der zitierte hätte auch (ohne dass ich Vergleiche dieser Art überstrapazieren möchte) dem Völkischen Beobachter zur Unehre gereicht. Was die Vertreter der anderen monotheistischen Religionen dazu sagen, die allesamt ebenfalls auf dem Alten Testament gründen, sei ihnen überlassen. Vom Verleger des Kölner Stadtanzeigers aber wäre eine Entschuldigung und entsprechende personelle Konsequenzen das mindeste. Nicht nur zur Weihnachtszeit.

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Die journalistische Notfallpraxis im Web von Hektor Haarkötter