Abschalten mal anders

20 Mai

Von wegen: alle wollen immer unbedingt ins Fernsehen. Dem Drang auf die Mattscheibe haben die Protestler in Griechenland jetzt eine klare Absage erteilt. Es haben nämlich, wie n-tv berichtet,

zur Abwendung des Staatsbankrotts landesweite Streiks der Ärzte und der Journalisten begonnen. In Krankenhäusern wurden alle Sprechstunden abgesagt. Nur dringende Fälle wurden behandelt. Seit 5.00 Uhr gibt es im Radio und Fernsehen keine Nachrichten mehr.

Und es kommt sogar noch besser:

Als Folge des Streiks wird es am Freitag keine Zeitungen geben. Auch die nationale Nachrichtenagentur ANA wird für 24 Stunden bestreikt.

Dass auf diese Weise von den Streiks und Protesten niemand erfahren kann, haben die Demonstranten vielleicht nicht ausreichend bedacht. Oder wollen sie einfach das Elend nicht mehr sehen, dass sich ihnen täglich via TV darstellt? Auch in Bangkok richtet sich der Protest nicht nur gegen die Regierung, sondern auch gegen das Fernsehen. Warum wohl? Der Schweizer Tagesanzeiger berichtet:

Sie steckten gegen 20 Gebäude in Brand, darunter (…) den Sitz eines Fernsehsenders, in dem rund 100 Menschen eingeschlossen wurden. Sie mussten laut örtlichen Medien von Helikoptern gerettet werden.

War es kritische Solidarität oder schlicht Schadenfreude, dass "örtliche Medien” den Vorfall aufgegriffen haben? Und vor allem: Waren auch Deutsche unter den Opfern?

Keine Nachrichten und Zeitung: Streik lähmt Griechenland – n-tv.de

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Anti-Medien-Blog

Die journalistische Notfallpraxis im Web von Hektor Haarkötter