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Subventionen für den Journalismus


28 Okt
Bild: Bernd Kasper/Pixelio

Bild: Bernd Kasper/Pixelio

Im Journalismus wird viel mehr subventioniert, als einem lieb ist.

Das merkt man gerade wieder im Zuge des VW-Skandals, bei dem der Wolfsburger Autobauer Volkswagen durch Software-Manipulationen den echten Stickoxid-Ausstoß verschiedener Dieselmodelle verschleiert hat. Diesel ist in Deutschland an den Zapfsäulen deutlich günstiger als normales Benzin. Für Journalisten ist klar: Das ist eine Subvention.

VW-Abgasskandal: Warum wird Diesel subventioniert? (Handelsblatt)
Vier Argumente gegen weitere Diesel-Subventionierung (Zeit)
Steuervorteile für Diesel: Subventionen für Dreckschleudern (taz)

Zugegeben, es gibt keine eindeutige Definition des Begriffs Subvention. Aber das heißt noch nicht, dass jede Einkommensquelle, die der Staat nicht erschließt, gleichbedeutend ist mit einer staatlichen Beihilfe. Dann könnte man nämlich auch behaupten, dass der Staat Luft subventioniert, weil darauf keine Steuer erhoben wird. Dass der Staat also eine niedrigere Steuer für eine bestimmte Kraftstoffart nimmt, ist zwar eine Steuererleichterung, aber deswegen noch lange keine Subvention. So wie es keine Subvention ist, wenn der Staat Verheiratete mit Kindern niedriger besteuert als Singles ohne Kinder. Es gibt auch keine Steuern auf Blattgrün, trotzdem subventioniert der Staat nicht den deutschen Wald. Er sollte vielleicht mal damit anfangen, den Wald zu unterstützen, dann aber nicht mit Subventionen, sondern mit intelligenteren Mitteln.

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Die journalistische Notfallpraxis im Web von Hektor Haarkötter